Hüttentour am Geigenkamm in den Ötztaler Alpen

Am 2. August fuhr ich mit Arnfinn von Gauting aus per Bahn über Garmsich und Innsbruck nach Roppen (740m) bei Imst im Inntal. Kurz vor 12 Uhr starteten wir dort den Aufstieg zur Maisalm. Zum Glück führt der alte Karrenweg meist durch schattigen Wald, nur die letzten Meter über offenes Almgelände, so war die Hitze etwas erträglicher. Nach einer Stunde im Aufstieg, machten wir eine Mittagsrast und erreichten nach etwa zwei Stunden Gehzeit die auf 1640m gelegene Alm, wo wir von Livemusik begrüßt wurden. Auf der Terrasse der Alm unter großen Sonnenschirmen genossen wir Nachmittag und Abend.

Gegen 7 Uhr brachen wir nach gutem Frühstück von der Maisalm auf und folgten dem Forchheimer Weg zur Muthütte, wo auf 1980m der Grat erreicht wurde. Der Forchheimer Weg folgt nun dem Grat aufsteigend mit kleinen Gegenabstiegen über Mutzeiger (2277m) und Hahnenkamm (2427m) zur Forchheimer Biwakschachtel. Kurz nach der Biwakschachtel verlässt er den Grat und führt durch die Westhänge des Karkopfes zur ca. 2620m hohen Scharte südlich des Weiter Karkopfes (2774m), den ich allein von der Scharte nach einer kleinen Pause ohne Gepäck aus bestieg.

Zurück in der Scharte stiegen wir begleitet vom Pfeifen der Murmeltiere hinunter ins  (Tumper-?) Kar. Vorbei an einem wunderschönen See und einer Herde mit Mutterkühen und Kälbern ging es auf bis ca. 2200m hinab, ehe es in der Vollen Mittagshitze wieder 400m durch felsiges Gelände aufwärts ging zu einem Sattel. Nach einer weiteren Rast auf diesem Sattel stiegen wir auf gutem Pfad etwa 100m ab, um dann am Talhang entlang im leichten Auf und Ab uns der bald sichtbaren Erlanger Hütte zu nähern. Die letzten paar Meter zur Hütte sind wieder steiler und führen durch Felsen teils mit Drahtseilen gesichert. Gegen 14 Uhr erreichten wir die wunderschöne, fantastisch gelegene Hütte (2550m). Gemütlich verbrachten wir Nachmittag und Abend an der Hütte und dem nahe gelegenem Wettersee, welchen Arnfinn zum Bade nutze.

Am dritten Tag wir starteten gegen 7:15 an der Hütte bei ca, 20 °C und das auf 2550m Seehöhe. Am Wettersee vorbei führte uns der Weg 911 zuerst 80m hinauf zur Scharte westlich des Dreirinnenkogels und dann in das südlich davon gelegene Kar. Im Auf und Ab ging es weiter entlang der Hänge oberhalb des Leierstales ehe der Aufstieg zur Fundusscharte (2927m) begann. Alle Stunde machten wir der Hitze wegen Rast und erreichten so gegen 11:00 die Scharte. Ohne Gepäck "flogen" wir dann in 20 Minuten auf den Gipfel des Funduspfeiler (3079m). Nach ausgiebiger Gipfelrast stiegen wir in wenigen Minuten zur Scharte und von dort innerhalb einer guten Stunde zur Frischmannhütte (2240m) ab. Ein nahegelegener kleiner See eignete sich hervorragend zum Baden. Am Abend genossen wir die hervorragende Küche der Hütte.

Wir erwachten leider mitten in den Wolken, das Wetter hielt sich nicht an den Wetterbericht. Da auch für den folgenden Sonntag schlechtes Wetter angesagt war, entschlossen wir uns abzubrechen und nach Gauting zu fahren. In Gut zwei Stunden stiegen wir trocken auf dem Fahrweg das Fundustal hinaus und nach Umhausen  (1030m) im Ötztal hinunter. Hier schien zwar die Sonne, doch die Berge versteckten sich in Wolken. Mit Bus und Bahn ging es heim.

Aber schon am Sonntagmittag buchten wir kurzentschlossen Bus nach und Hotel in Innsbruck für den gleichen Abend. So erreichten wir kurz nach 20 Uhr Innsbruck. Den Abend nutzen wir fürs Abendessen und ein Stadtspaziergang durch die Altstadt.
Am Montag fuhren wir mit dem Railjet um 7.45 bis zum Bahnhof Ötztal, mit dem Bus hinauf nach Umhausen und per Almtaxi zur Hinteren Fundusalm (1964m) , wo wir gegen 9:30 die Wanderung fortsetzten. Wir stiegen von der Alm zum Waalweg auf und auf diesem bequem ansteigend zum Weg 911. In angenehmer Steigung vorbei am kaum noch zu sehenden Plodererferner erreichten wir das 2801m hohe Felderjöchl. Auf gesichterten Steig folgte ein Abstieg durch eine steile Wand zum Weißen See und dann führt der Weg im weiten Bogen ums Felderkar, erst absteigend und dann wieder zum Hauersee aufsteigend. Gegen 14:00 erreichten wir die Hauerseehütte.
Eine knappe Stunde später startete ich mit Leichtgepäck zur Gipfeltour auf den Luibiskogel (3112m, 1:50h Aufstieg, 1;05 Abstieg). Eine sehr lohnende Tour, auch wenn man eine Stunde dem Weg folgenden Tages aufsteigt.

Kurz nach 7 Uhr starteten wir an der Hauerseehütte (2380m). Es war angenehm kühl und so schafften wir es auch in den knapp angegebenen 90 Minuten auf die Luibisscharte (2914m laut Karte und Höhenmesser). Es folgte ein steiler schottriger Abstieg in ein mit Blockgeröll gefülltes Kar bis etwa 2660m. Entsprechend anstrengend war der Aufstieg zum Sandjoch (2820m). Von diesem aus ist der Weg wieder leichter gangbar, zuerst hinab ins Luibiskarle (2680m) und dann auf ein namenloses Joch (2775m) in Kehren hinauf, um dann zum Breitlehnerjoch (2639m) abzusteigen, welches wir gegen 10:45 errerreichten. Nach dem Joch  steigt der Weg bequem bis auf 2480m ab und steigt dann zuerst in Kehren dann seilgesichert durch felsiges Terrain hinauf auf das Kapuzinerjoch (2710m). unweit des Jochs konnten wir eine Gruppe Steinböcke beobachten. Um dem Wind zu entgehen stiegen wir gleich weiter ins Rötenkar hinab und machten dort Mittagsrast (11:50 - 12:20). Nach der Rast folgte noch ein wenig Abstieg bis ca. 2500m, bevor es in Kehren den letzten Aufstieg nach Gahwinden (2649m, 13:05) hinauf ging. Eine gute halbe Stunde später erreichten wir im angenehm leichten Gefälle die Rüsselsheimer Hütte (2323m). Da es noch so früh war und der Wetterbericht so bescheiden, stieg ich nach einer Rast auf der Terrasse der Hütte hinab ins Pitztal zur Haltestelle Weißwald (1600m, 15:20). Etwa 5 Stunden später war ich daheim.