Pfingstreise durch Helgeland in Norwegen

Mit meiner ehemaligen Kollegin Sabine und meinem Freund Arthur reiste ich in den Pfingstferien nach Norwegen an die Helgelandsküste. Mit einem Leihwagen fuhren wir von Trondheim nordwärts entlang der Küste und machten einige schöne Tageswanderungen auf der Strecke, ehe es vom Saltstraumen aus wieder zurück nach Trondheim ging.

 

Die Anreise nach Trondheim machten wir von München mit Nordicair und hatten dabei einen achtstündigen Aufenthalt in Tallin, der estländischen Hauptstadt. Dies erwies sich als sehr angenehm, denn man ist vom Flughafen für nur 8€ mit dem Taxi in 10 Minuten in der Altstadt von Tallin. Bei schönstem Wetter verbrachten wir einen schönen Tag in dieser wunderschönen Altstadt ehe wir nach dem Abendessen zum Flughafen fuhren und nach Trondheim flogen.

Vom Flughafen Trondheim  in Vaernes fuhren wir bei Nieselregen noch 30km nordwärts über die E6 zu einem Campingplatz auf dem wir eine Hütte für die erste Nacht gebucht hatten.
Am nächsten Morgen, es war der Pfingstmontag, fuhren wir bei bedecktem Wetter weiter nordwärts über die E6 bis kurz hinter Steinkjer, wo wir auf den RV 17 wechselten. Noch vor Namsos sahen wir auf einer Wiese neben der Straße zwei Elche. In Namsos machten wir eine Pause und wanderten von der Stadt zum Aussichtspukt auf de Felsen über der Stadt hinauf. 
Nach dem Spaziergang fuhren wir weiter, verließen den RV 17 um auf der 769 näher an der Küste entlang weiterzufahren. Über die Fähre von Lund gelangten wir nach Kolvereid und fanden in Bogen, der ersten Siedlung nach der Grenze zum Fylke Nordland ein sehr schönes Ferienhaus für zwei Nächte.

Der nächste Tag begrüßte uns mit schönstem Wetter. Nach einem guten Frühstück packten wir unsere Wanderausrüstung und fuhren ca. acht Kilometer nach Kjellseidet zum Wanderparkplatz Heilhornet. Über den steilen Steig stiegen wir durch den Wald hinauf und weiter über glattgeschliffene Felsen. Die Aussicht wurde immer besser, aber wir mussten bald sehen, dass es noch recht schneeig werden würde. Ab ca. 800m Seehöhe ging es im Schnee aufwärts. Sabine blieb bald zurück, wollte lieber warten bis wir herunter kämen. Selbst der Grat lag noch unter Schnee, der eine schmale steile Schneeschneide bildete. So wurde die Gipfelbesteigung zu einer alpinen Fahrt bei der wir nur ganz vorsichtig vorangehen konnten. Aber die Aussicht belohnte für alle Mühen. Im Abstieg erwies sich der Schnee nur wenige Meter als schwierig, eher als Erleichterung.

Am Mittwoch fuhren wir weiter, zuerst zur Fähre nach Holm und dann von Vennesund nach Brønnøysund. Nach einer Pause im Cafe machten wir den Abstecher zum Torghatten. Zuerst stiegen wir zu dritt auf den Gipfel, danach besuchten Arthur und ich noch das berühmte Loch des Berges, was wirklich beeindruckt.
Nach der Tour kaufte wir ein und fuhren weiter zur Fähre nach Horn. Da bis zur Fähre in Forvika viel Zeit war besuchten wir noch die Steinzeichnungen und bedauerten dann sehr das das Cafe am alten Fähranleger geschlossen war. Auf Alsta fuhren wir noch bis zum Campingplatz am Flughafen von Sandnesjøen weiter, wo wir uns eine kleine Hütte für drei Nächte buchten.

Der folgende Tag sollte im Zeichen der Sieben Schwestern stehen. Doch die Schneelage schien eine größere Tour nicht zuzulassen. So wanderten wir fast schneefrei nur auf den südlichsten der sieben Gipfel und sahen dort das ein Weiterweg auch ohne Eisrüstung nicht möglich wäre. So stiegen wir wieder bis zur "Achsel" ab und von dort auf schönem Weg im Bogen um das Tal herum ehe wir wieder zum Ausgangspunkt zurück kamen.

Am Freitag machten wir einen Tagesausflug nach Herøy und Dønna. Während die anderen beiden mit dem Auto die Inseln erkundeten, stieg ich auf den Dønnmannen. Ich wurde in der Nähe des Südendes der Insel Dønna abgesetzt, wanderte ca 20 Minuten an der Nordküste entlang und stieg dann den gut markierten Weg hinauf, erst auf die Lippen, dann zum Kinn und zuletzt zur Nase des Dønnmannen. Herrlich sind die Ausblicke zu den Sieben Schwestern, entlang der Küste und hinaus zu den weiter draußen liegenden Inseln, dramatisch die Tiefblicke in die Nordwände des Berges. Wieder an der Küste traf ich meine Reisebegleiter, die mir von Osten entlang der Küste entgegengekommen waren. Gemeinsam wanderten wir zum Auto , welches in der Nähe eines herrlichen Strandes stand, welcher mit einer Blütenpracht überraschte.

Der Samstag war wieder eine Reisetag. Über die Helegelandsbrua fuhren wir zur Fähre Levang - Nesna. Mit mehreren Stopps folgten wir dem RV 17 nach Kilboghamn zur Fähre über den Polarkreis hinweg nach Jektvika. Da wir auf der folgenden Strecke kein Quatier fanden nahmen wir auch noch die Fähre von Åskardet nach Forøya, wo wir auf dem Campingplatz eine sehr schöne Hütte mieten konnten. Am Abend machten wir noch einen schönen Spaziergang zum Westende der Halbinsel.

 

Mit dem Auto fuhren wir zum Anleger in Holand und ließen uns über den Fjord zum Svartisen übersetzten. Wir wanderten am Cafe vorbei und um den See herum zum Engelsbreen, einem der Ausläufer des großen Svartisen. Am Nachmittag fuhren wir dann durch den Svartisentunnelen weiter nördlich. Bei Kjøpstad fanden wir eine kleine niedliche Hütte auf einem Campingplatz für die nächste Nacht.

Der nächste Tag führte uns auf die Sandhornetøya. Zuerst fuhren wir nach Horsdal zum Anleger um von dort auf den Gipfel des Sandhornet zu steigen. Man folgt zuerst der Küste für ca 3km ehe man steil am Wasserfall Sternbaches hinaufsteigt, wobei auch Leitern und Seile helfen. Oberhalb des Wasserfalls geht es geruhsamer das Tal hinauf und später auf den Grat nördlich des Tales. Über ein Schneefeld und eine kurze Strecke durch Blockgeröll erreichten wir den aussichtsreichen Gipfel. Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg.
Nach der Bergtour besuchten wir noch den Langstrandet und ich ging sogar ins Wasser. Zu Abend aßen wir im Cafe in Kjøpstad und fuhren danach noch bis nach Saltstraumen.

Von Saltstraumen fuhren wir über die 812 zur E6 und auf dieser dann zurück bis nach Trondheim. Dabei übernachteten wir in Grane. Den letzten Abend und die letzte Nacht in Norwegen verbrachten wir in der Stadt Trondheim.

Am Fronleichnam flogen wir dann über Kopenhagen zurück nach München.