Lechtaler Höhenweg

GOC - Hüttentour im September 2017

Am Sonntag dem 3. September starteten wir, weil der Wetterbericht so schlecht war, erst mit dem Zug 10:32 ab München Richtung Garmisch. Wegen Hochwassers der Loisach war die Zugstrecke jedoch zwischen Murnau und Garmisch gesperrt. Durch den Schienenersatzverkehr nach Garmisch und Zugausfall des nächsten Zuges nach Reutte, erreichten wir unser Ziel Boden (Gemeinde Pfafflar am Hahntennjoch) erst gegen 17:30. Schnell war klar, dass die nächsten Tage viel durch Schnee führen würden. Wir stiegen zügig zur Hanauer Hütte auf, welche wir gegen 19 Uhr erreichten.

Am Montagmorgen schien die Sonne von einem blauen Himmel. Wir stiegen einer Spur folgend am unteren Parzinnsee vorbei zum Gufelseejöchl (2373m) hinauf. Hier ließen wir unsere Rücksäcke und spurten hinauf zum Gipfel der Kogelseespitze (2657m) und brauchten dafür eine knappe Stunde. Zurück zum Joch ging es dafür in unserer Spur in 20 Minuten. Wieder mit Gepäck legten wir dann eine Spur westlich um die Parzinnspitze zur nördlichen Parzinnscharte. Aufgrund des Schnees verzichteten wir auf die Kletterei auf die Parzinnspitze, erkletterten dafür den Südöstlichen Parzinnturm (2506m) ehe wir über den Klettersteig in Richtung Steinseehütte abstiegen, welche wir gegen 14 Uhrt nach 6 Stunden Wanderung erreichten.

In der Nacht zum Dienstag hatte es zu regnen begonnen und auch als wir gegen 8Uhr starteten regnete es noch leicht und das erste Wegstück von der Hütte weg war zum Bachlauf geworden. Der Regen hörte aber bald auf und so wanderten wir an einer großen Gruppe von Gemsen vorbei über den Mittekopfgrat hinüber ins Guffelgras und von dort auf die Roßkarscharte. Der Abstieg ins Roßkar war etwas unangenehm in dem steilen losen Schotter. Über das Gebäudejöchl erreichten wir nach vier Stunden das Würtemberger Haus (2220m), gerade rechtzeitig bevor es wieder zu regnen begann. Kurz nach zwei besserte sich das Wetter wieder und wir stiegen ohne Gepäck und auf Empfehlung der Hüttenwirtin zum Leiterjöchl (2516m) auf, von wo Stefen und ich noch in herrlich leichter Kletterei auf den Medriolkopf (2664m) aufstiegen. Da es immer milder und sonniger wurde genoss ich wieder auf der Hütte die Outdoordusche.

Auch am Mittwochmorgen waren die Berge immer wieder wolkenverhüllt. Über die Schieferscharte erreichten wir die Großbergspitze ( 2657m) und über den recht breiten Grat den Großbergkopf (2574m). Auf dem folgenden bequemen Wegstück zur Seescharte konnten wir zwei Steinböcke beobachten. Von der Seescharte stiegen wir zur Memminger Hütte (2232m) ab. Am Nachmittag erstiegen wir noch das Seeköpfle (2562m) von der Hütte aus.

Auch wenn der Wetterbericht Sonne versprochen hatte war es auch am Donnerstagmorgen wolkenverhangen, auch wenn hier und da blauer Himmel zu erahnen war. Im Tross der E5 Wanderer wanderten wir früh (7:30) von der Hütte fort und waren froh nach einer knappen halben Stunde auf den Weg zur Wegscharte abzubiegen. Hier waren wir allein und wie wir später bemerkten die ersten seit dem Schneffall am Wochenende. Vorbei am oberen See und dann durch Geröllfelder erstiegen wir die Wegscharte (2585m). Dahinter ging es auf gesichertem Steig steil hinunter, teils auf Leitern. Danach ging es auf gutem Steig leicht ansteigend zum Parseierjoch, welches schnell überkraxelt war. Statt des auf der Karte verzeichneten Gletschers oder Firnfeldes mussten wir uns über einen Murenhang zum Einstieg des versicherten Steiges zur Patrolscharte (2902m) quälen.  Je höher wir kamen desto mehr Schnee lag im Steig und verbarg auch immer  wieder das Drahtseil. Oben angekommen trafen wir eine Dreiergruppe in deren Spur wir leicht den Gipfel des Gatschkopfes (2945m) erreichten. Es folgte ein bald schneefreier Abstieg zur Augsburger Hütte (2289m), welche wir nach sechs Stunden erreichten. Bis auf Stefen genossen wir den Nachmittag an der Hütte. Stefan ersteig noch das 2822m hohe Blankahorn.

Am Freitagmorgen erwachten wir über den Wolken. Nach dem Frühstück in der sehr gut geführten gemütlichen Augsburger Hütte, welche wie ein Adlernest auf einer Felsklippe hoch über dem Tale liegt, stiegen wir in knapp zwei Stunden nach Grins ab. Dieses Dorf hat viele alte gut restaurierte Häuser. Um 10:30 nahmen wir dem Bus nach Landeck zum Bahnhof und mit einem REX erreichten wir kurz nach 12 Uhr Innsbruck. Es blieb so gut Zeit für ein Mittagessen bevor um 13:30 der Bus nach München abfuhr.