ALPENQUERUNG VON SALZBURG NACH TRIEST , 28.JULI 2018 BIS 24. August 2018

Prolog am 27.JULI.

Um kurz nach 19 Uhr erreichte ich mit der Bahn Salzburg. Vom Bahnhof aus steuerte ich erst den Kurpark mit dem Mirabellgarten an, dem Startpunkt der Route. Im schönen Abendlicht wanderte ich dann über die Salzach hinüber und über den Rücken des Mönchsberg in Richtung Festung, um dann in den Stadtteil Nonntal abzusteigen, wo ich in der Pension Katrin Quatier habe.

28.JULI 2018 Salzburg - Stöhrhaus

Nach einem guten Frühstück startete ich gegen 8:45 an der Pension in Nonntal. In wenigen hundert Metern erreichte ich den Almkanal und kurz darauf die Wanderroute. Bis zur Pflegerbrücke folgt man dem Kanal, dann muss man etwa noch einen Kilometer Straßen folgen. Gegen 10 Uhr erreichte ich den Beginn des Dopplersteigs. Zuerst geht es über große Stufen steil aufwärts, dann geht's angenehmer durch schattigen Wald weiter. Doch es folgen immer wieder steile Holztreppen und bei der Hitze fiel das Steigen schwer. Zum Glück ist am Weg immer wieder Wasser. Der Durchstieg durch die Dopplerwand auf teils ausgesetzter Stiege ist ein Höhepunkt. Gegen 13 Uhr erreichte  ich das Zeppezauerhaus, wo ich eine Stunde Rast einlegte. Es folgte der Aufstieg zum Salzburger Hochthron. Mit viel auf und nieder wanderte ich weiter über den Untersberg zum Berchtedgardener Hochthron (1972m, 16:50) und in weiteren 10 Minuten hinab zum Stöhrhaus (1894m).

29. JULI Stöhrhaus - Watzmannhaus

In 150 Minuten stieg ich über den Weg 417 nach Berchtesgaden ab und rastete im Cafe auf dem Marktplatz. Der Weiterweg führte zum Bahnhof hinab und dann längs der Ache zum Königsee. Nach einer Mittagsrast auf einer Terasse am See stieg ich an der Kunsteisbahn entlang zum Wald hinauf und auf einem guten, wenn auch steilen Wanderweg hinauf zur Kührointalpe. Hier genoss ich einen tollen Blaubeerkuchen, ehe ich mich an den letzten Teil des Aufstiegs zum Watzmannhaus machte, wo ich gegen fünf ankam.

Montag 30.Juli, Watzmannhaus  - Ingolstädter Hütte

Bei bestem Wetter startete ich um 6:37 . Auch wenn ich von einigen überholt wurde war ich doch kurz nach acht auf dem Hocheck. Ich verweilte nur kurz und machte mich an den herrlichen Gratweg, ausgesetzt und mit schönen Kletereien (II) gewürzt ging es über die Mittelspitze (2713m, 9:05) zur Südspitze (2712m, 10:15 - 10:45). In zwei Stunden bewältigte ich den teils unangenehmen Abstieg hinunter ins Wimbachgries. Erfreulich war nur die Quelle in diesem Abschnitt. Vor der Mittagsrast stieg ich noch wieder zum Trischübel (1780m, 13:35  - 14:00) auf. Der weitere Weg über das Hundstodgatterl (2188m, 16:00) und zur Ingolstädter Hütte (2130m, 17:20) führte durch den Karst des Steinernen Meeres.

31. Juli, Ingolstädter Hütte - Maria Alm

Mit Christoph und Stefan , welche am Abend vorher zu mir gestoßen waren, startete ich nach einem guten Frühstück auf der Hüttenterasse kurz nach acht. Die beiden entschieden sich für den Klettersteig über Mitter- und Breithorn zu gehen. So trennten sich unsere Wege nach 90 Minuten. Ich blieb auf dem Weg 401 und erreichte gegen 11 das Riemannhaus (2130m). Nach einer ausgedehnten Rast stieg ich auf dem Weg 413 zur Talstation des Materialliftes über viele Stufen ab und dann weiter auf schmalen Waldpfad zum Fürstenbrünnle. Bald darauf wechselte ich auf einen lokalen Wanderweg, welcher mich direkt nach Maria Alm (807m, 14:45) brachte. Im Hotel Niederreiter hatte ich ein Zimmer reserviert. Ich wusch das verschwitzte Zeug aus, genoss Dusche und Badeteich. 

1. August, Maria Alm - Statzerhaus auf dem Hundstein

Kurz nach acht starteten wir in Maria Alm. Von der Bundesstraße stiegen wir kurz über einen steilen Fahrweg auf, ehe es über einen Waldsteig zur Wiesenfläche des Schattberges hinauf ging. Bald erreichten wir am Berggasthof Hinterreit den Weg 446, der uns meist über steile Fahr- und Waldwege zur Schwalbenwand (2011m, 12:10) leitete. Der Schatten im Wald und der Brunnen bei der letzten Hütte taten gut. Der Weiterweg über den Grat bis zum Hundstein (2117m, 14:45) war aussichtsreich, angenehm zu gehen und von vielen Blaubeeren versüßt. 

2. August, Hundstein - Rauris

Gegen acht starteten wir auf dem in eine leichte Wolke gehüllten Gipfel. Schnell waren wir aus der Wolke und vom Fahrweg weg. Auf schönen Pfaden ging es durch Almgelände am Hundsteinsee vorbei zur Pfarrachhöhe und weiter hinab, zuletzt durch Wald zur Rieser Aste (1420m, 9:40). Bis Taxenbach muss man dann leider viel Fahrweg, auch asphaltiert, gehen. Durch den Ort (776m, 11:00)  hindurch gelangten wir zur Salzachbrücke (710m) und bald darauf zum Eingang der Kitzlochklamm. Viel Trubel und hoher Eintritt vergellen einem diese Klamm. In de Klamm blieben die beiden zurück, um den Heimweg anzutreten. Ich durchstieg die Klamm bei einsetzenden Regen und wanderte dann das Tal auf gutem Wanderweg weiter bis Rauris (974m, 14:00).

3. August, Rauris - Niedersachsenhaus

Nacht und Frühstück im Birkenhof waren bestens. So startete ich gegen 8: 30. Meist auf der alten Talstraße wanderte ich am Vormittag die 16km bis Bodenhaus (1230m, 11:55 -12:30). Nach einer Rast mit gespritzter Minze, begann ich den Aufstieg über den Knappensteig, später ging's am Urwald entlang zur Durchgangsalm. Auf dem Weg 111 erreichte ich gegen 16:15 das Niedersachsenhaus (2478m), welches ich anlief, da die Neubauhütte ausgebucht war.

4. August, Niedersachsenhaus - Duisburger Hütte.

Nach der Nacht im Lager "Celle" startete ich um acht die herrliche Gratwanderung zum Gipfel des Schareck (3123m, 10:15 -10:30). Leider zogen Wolken über den Gipfel und es fegte ein unangenehmer Wind. Doch kurz  öffnete sich der Blick zum Großglockner. So stieg ich bald den Grat weiter, an der Bergstation des Sesselliftes vorbei. Dann verließ ich den Alpenhauptkamm nach Süden und stieg am Rand der Sommerskipiste ab und dann auf einem Steig zur Duisburger Hütte (2572m, 11:30). Da es zur Fraganter Hütte noch sechs Stunden wäre, bleibe ich hier.

5. August, Duiburger Hütte - Fraganter Hütte

Nach einem gemütlichen Hüttenabend, hatte ich gut geschlafen und startete nach dem Frühstück gegen Viertel vor acht. Zuerst stieg ich zum Weissee (2350m, 8:15) ab und dann über den Schwarzsee zur Saustellscharte (2560m, 9:15) wieder auf. Über grasige Matten führte der Weg dann leicht ansteigend am Hang entlang zu einer Weggabelung und dann aufsteigend auf die Ostwand des Rotwandecks zu. Steil führt der Steig durch die Wand zum Ochsentrieb (2651m) hinauf, um dann auf der anderen Seite sanft zum Schobertörl (2355m, 11:20) abzusteigen. Das Gipfelkreuz auf der schönen Felspyramide Makernigspitze lockte mich  so, dass ich von der Route abwich und über einen guten steilen Pfad hinaufstieg. 190m unter dem Gipfel (2644m, 12:00) deponierte ich an einer Weggabelung das Gepäck. Schafskot und Insekten vergällten mir das Gipfelglück und ich stieg schnell wieder ab. Über den Seitengrat namens Bretlerich führt ein schöner Steig, an welchem viel Edelweiss blüht. Leider erreichte mich auf diesem Grat ein kurzer heftiger Schauer. Gegen Viertel nach zwei erreichte ich die Fraganter Hütte (1810m). 

6.August, Fraganter Hütte - Stall

Gestern habe ich auf der Hütte sechs Wanderer auf dem Weg nach Triest kennengelernt.  Da die Hütte erst um halb acht Frühstück anbot, entschieden wir für Lunchpakete. So startete ich kurz vor halb sieben mit dem Aufstieg zum Sadnig. Nach einem kurzen Stück auf einem Fahrweg zur Striedenalm führte die Route auf einem schönen Pfad durch einen Wald und dann über Almen hinauf zum Sadnigscharte (2484m, 8:15). Über den Grat, teils über Blockgeröll erreichte ich den Gipfel des Sadnig ( 2745m, 9:00 -9:30). Über weite Almen führte der Abstieg nach Süden bis ein Fahrweg erreicht war. Auf diesem ging es noch kurz weiter abwärts, ehe dieser zum Staller Tor (2152m, 11:15) hinauf führte. Dann begann ein langer Abstieg, zuerst auf einem Pfad, dann auf Fahrweg und Strasse hinab nach Stall im Mölltal (870m, 13:35). Nach dem Einkaufen im kleinen Lebensmittelgeschäft ging ich zur Pension Kohlbauer im Ortsteil Pußtratten.

7. August,  Stall - Gerber Hütte

Gegen halb acht startete ich an der Pension Holzbauer. Bis zum eigentlichen Anstieg folgte ich dem Möllradweg bis kurz hinter Lamnitz (840m , 8:55). Genau am Abzweig des Aufstiegs traf ich auf die anderen sechs Wanderer der Triestroute. Der Pfad stieg steil durch Wald und Wiesen aufwärts, so gewann man schnell an Höhe, aber kam auch gut ins Schwitzen. Die Mittagsrast legte ich am Gippersee (2036m, 12:30 - 13:10) ein und nutzte den See für ein Bad. Vom See zum Grat und dem Kreuzeckhöhenweg kam ich trotz der aufziehenden Bewölkung wieder ins Schwitzen. Recht gemütlich führt der Weg dann zur Hugo Gerber Hütte (2347m, 15:00). Es reichte noch für ein Radler vor der Hütte bevor das Gewitter kam. Das Abendessen konnten wir wieder vor der Hütte genießen.

8.August, Gerber Hütte - Feldnerhütte

Gegen Viertel nach acht marschierte ich los. Der Kreuzeckhöhenweg führte mich in zwei Stunden meist auf dem Grat oder knapp darunter im Auf und Ab zum Gipfel des Hochkreuz (2709m, 10:15 - 10:40). Vom Gipfel stieg ich zügig zum Kirschentörl (2458m), wo ich am Briefkasten mit dem Briefträger ins Gespräch kam, über Touren in Lappland und in den Pyrenäen.

Es ging weiter im Auf und Ab oberhalb der Vierzehn Seen. An der Abzweigung zum Kreuzeck entschied ich mich aufgrund der Wolken dafür direkt zur Hütte abzusteigen. Kurz nach eins war die Feldnerhütte (2186m) erreicht. Vor dem Gewitter reichte die Zeit noch für ein Bad im nahen Glanzsee. Wetterbedingt verbrachte ich Nachmittag und Abend in der Hütte. 

9.August,  Feldnerhütte -  Berg im Drautal

Nach einem frühen Frühstück startete ich kurz nach sieben. Die Sonne schien und es war schon recht warm. Der Steig zum Lackentörl (2379m, 8:15) war recht dürftig, führte im Auf und Ab über Geröll, sumpfige Stellen und Felsen. In Richtung Zweiseenscharte (2368m, 9:05) wurde der Pfad besser. Hier verließ ich die Route, stieg kurz nach Westen ab und dann hinauf zum Hochtristen (2568m, 9:50). Das Gepäck deponierte ich ca. 100 Hm unter dem Gipfel am Abzweig des Gipfelanstiegs. Auf schönen Bergpfaden stieg ich dann zur Oberberger Alm (1700m, 11:30 - 12:00) ab, wo ich auf der Terasse der Hochtristenhütte einkehrte. Über den teils schwer zu findenden Wanderweg folgte der Abstieg nach Berg im Drautal (700m, 13:35). Ich kaufte ein im Supermarkt  und ging in den Gasthof Schmiede, wo ich ein Zimmer hatte reservieren können. In Greifenburg war es mir nicht gelungen. Kurz nach zwei ging dann auch schon der erste Schauer nieder.

Am späteren Nachmittag besichtigte ich noch die Kirche und die daneben stehende Kapelle mit ihren sehenswerten Fresken.

Zu Abend aß ich mit Anette und Thomas, zwei Triestwanderern aus Berlin, mit denen ich beteits seit Stall parallel laufe, in der Schmiede. Es war Grillabend und zwei junge Männer spielten Akkordeon.

10. August, Berg im Drautal  - Hermagor 

Nach sehr gutem Frühstück startete ich kurz vor halb neun. Am Bach lief ich zum Bahnhof hinab und überquerte dort die Drau. Über Waldwege gelangte ich nach Amlach. Dort begann der steile Anstieg nach Egg, wo mich ein erster kurzer Schauer erwischte. Von Egg folgte ich dem Aufstieg zur Comptonhütte noch etwa 200 Höhenmeter und querte dann auf einem Forstweg am Hang zur Route, welche von Greifenburg herauf kam. Gegen 11: 15 überquerte ich bei Pfarreben (1160m) den Kamm der Gailtaler. Von hier folgt die Route bis Hermagor der Gössering, mit Ausnahme von ein paar Kilometer von Jadersdorf an. Gegen 13: 00 kaufte ich eine Brotzeit in Weißbriach und nahm sie unterhalb des Ortes ein. Kurz darauf begann es zu regnen. Ich schützte nur den Rucksack und lief in Sporthose und T-Shirt weiter. Auf Höhe von St. Lorenzen kam die Sonne wieder heraus. 16:15 erreichte ich dann Hermagor und die Pension Villa Blumegg. Zur Begrüßung bekam ich gleich eine Holunderschorle, lecker. Zum Abendessen treffe ich Arthur, der heute angereist ist und im Dorfzentrum ein Zimmer hat. Ab morgen wandern wir zu zweit.

11. August, Hermagor - Dolinza Alm

Nach einem unübertrefflichen Frühstück in der Villa Blumegg ging ich in die Stadt Hermagor mit dem beginnenden Markt zum Honigfest hinunter und holte Arthur an seinem Hotel ab. Kurz nach halb neun starteten wir zusammen. Aus der Stadt heraus und zur Gail hinab ging es auf kleinen Sträßchen. Wir überquerten die Gail und folgten dann ihrem Damm  ein paar Kilometer bis zur Brücke Mellach (570m, 10:00). Dann ein kurzes Stück über eine Wiese und über eine Brücke über einen kleinen Bach in dem viele Fische standen. So erreichtenwir den Wald und den Anstieg. Auf Forststraßen ging es in vielen Kehren stetig aufwärts bis kurz vor die Dellacher Alm (1362m, 12:30 - 13:10), welche man absteigend erreicht. Nach der Einkehr im Almgasthof Pipp, stiegen wir zum Karnischen Höhenweg auf und folgten ihm bzw. seiner Umleitung. Bald erwischte uns ein erster Schauer, doch im Aufstieg zur Görtschacher Alm (1660m, 15:00 - 15:30) zog ein Gewitter auf, so dass wir auf der überdachten Terasse einer der Almhütten Schutz suchten. Als das Gewitter weiter gezogen war und der Regen schwächer geworden war, stiegen wir weiter zum Starhandsattel (1850m, 16:00) auf. Dort kam dann sogar die Sonne wieder heraus. Durch schönen Wald stiegen wir zur Dolinza Alm (1460m, 16:50) ab, wo wir im Almgasthof Starhand Quatier fanden. Abends gab es ein sehr gutes Abendessen. 

12. August,  Dolinza Alm - Tarvisio

Da nur ein kurzer Tag anstand, waren wir mit dem Frühstück um acht zufrieden. Es war für eine Alm üppig und gut. Kurz nach neun ging's weiter. Nach wenigen Metern nach Italien hinein und auf einem guten Steig durch den Wald empor zur Feistritzer Alm (1718m), welche gleich hinter der Grenze wieder in Österreich liegt. Auf der Grenze entlang ging's im leichten auf und ab an der Kapelle Maria Schnee vorbei zur Achomitzer Alm, wo wir endgültig nach Italien einreisten. An der Jagdhütte Cima Muli machten wir Rast und stiegen dann ins Val Bartolo ab. Durch dieses Tal erreichten wir das Kanaltal. Erst auf der alten Bahntrasse, welche zur einem breiten Radweg mit Mittelmakierung ausgebaut ist, dann über einen Waldweg gelangten wir nach Tarvisio (750m, 13:40). Im Dorf ist Alpenfest und wir fanden schnell den Weg zu unserem Hotel Valle Verde.

13. August, Tarvisio - Tamar

Arthur eröffnete am Morgen, dass er aufgrund von Blasen die Tour abbrechen müsse. So begleitete er mich nur noch über den Radweg bis zum Bahnhof Tarvisio Bosco Verde. Danach ging es weitere 3km auf dem Radweg Richtung Kranska Gorja, zuletzt über eine Talbrücke, ehe man nach Aclete über ein Sträßchen aufstieg. Hinter dem Dörfchen wanderte ich auf Waldwegen zu den Weißenfelser Seen. An den nördlichen Ufern entlang gelangte man ans Ende der Straße. Dann folgte der Aufstieg zum Refugio Zacchi (1380m, 13:10 - 14:00). Nach der Rast auf der Terasse der Hütte erreichte ich in einer Stunde auf guten Pfad den Pass La Porticina  (1844m, 15:00) und die Slowenische Grenze. Auf der slowenischen Seite war der Pfad nur noch dürftig und nur mehr mit Steinmandeln markiert. Bald sah man unten im Tal die Skifluganlagen von Planica. Durch die steilen Flanken des Tales stieg der Pfad teils durch Geröll, teils im Wald und teils durch Latschen hinab zur Hütte Dom v Tamarju (1108m, 16:35). Hier fand ich Lager, Dusche, gutes Essen und Trinken. 

14. August, Tamar - Vrsic

Zum Glück war ich gestern 1,5 Etappen gelaufen, denn der Wetterbericht hatte recht.  Nach Regen am Abend regnete es auch am Morgen. So zogen wir das Frühstück lang. Als der Regen gegen 10 aufhörte,  startete ich. Auf gutem Waldweg ging's zu einem Wasserfall und dann ging es durch ein Bachbett eine Schlucht steil hinauf. Oberhalb wurde der Pfad wieder gut. Am Sleme (1815m, 11:40) vorbei erreichte ich gegen 12:20  Uhr den Vrsic Pass (1611m) und 15 Minuten später die Hütte Postarsky Dom na Vršiču. (1688m). Kaum eine Stunde später regnete es wieder, doch nur für etwa eine Stunde.


15. August, Vršiču - Pogačnikov Dom

Nach zeitigen Frühstück startete ich gegen Viertel nach sieben. Am Felsengesicht begann der Steig Nr.1 . Im Auf und Ab zog der Pfad am Südhang des Prisojnik entlang,  bevor es zum Sedlo Planja empor ging. Der Aufstieg führte teils versichert durch die Westwände des Razor. Gegen 11 Uhr erreichte ich den Sedlo Planja (2349m). Nach einer kurzen Pause, stieg ich ohne Rucksack zum Gipfel des Razor (2601m, 11:50 - 12:15). Der Aufstieg ging erst über Geröll und Schrofen und dann durch einen Kamin als Klettersteig. Leider wurde ich oben eingenebelt. Zurück beim Gepäck, folgte nur noch der Abstieg zur Hütte. Kurz vor Erreichen der Pogačnikov dom na Kriških podih (2050m,13:30), lag ein junger Gamsbock auf dem Weg und wich erst, als ich drei Meter an ihm heran war.

16. August, Pognčnikov dom na Kriiških podih  - Koča nå Doliču

Nach frühen Frühstück startete ich gegen halb sieben. Es wehte ein kühler Wind und die Gipfel lagen in dünnen Wolken. Ich wählte den Weg über den  Bovski Gamsovec (2392m, 7:45 - 8:00) zum Luknja Pass (1758m, 8:50 - 9:00). Im Aufstieg zum Gipfel gab es ein wenig Kraxelei und ein Brockengespenst, im Abstieg zum Pass Steinböcke zu sehen.

Am Pass begann dann der Bamberger Weg, kurze Klettersteigpassagen im Wechsel mit Gehgelände und Klettereien im II. Schwierigkeitsgrad führen den steilen Grat empor. Nach einer guten Stunde erreicht man die Karstfläche, über welche man dann zum Gipfelaufbau des Triglav ansteigt. An der Abzweigung zur Doliču Hütte ließ ich in der Regenhaube des Rucksacks den Großteil des Gepäcks und stieg unbeschwerter zum Triglavgipfel (2864m, 12:30 - 13:10) hinauf. Die Sicht war aufgrund von Schleierwolken eingeschränkt. Der Abstieg zur Doliču Hütte (2140m, 14:45) ging zügig. Allerdings musste ich bis sieben um ein Bett bangen.

17. August, Koča na Doliču - Dom na Komni

Wolkenloser Himmel und Windstille so begrüßte uns der heutige Tag. So stieg ich von der Hütte (2151m, 7:30) direkt zum Kanjavec (2568m, 8:35 - 9:05) auf. Kurz unter dem Gipfel gab es eine kurze leichte Kletterstelle. Die Aussicht war fantastisch und reichte bis zum Großglockner. Vom Gipfel folgte ein teils gerölliger Abstieg  ins Sieben Seen Tal. Die Vegetation wird immer üppiger je weiter man das Tal absteigt. An der Koča Pri Triglavskih jezarih (1685m, 11:30 - 12:20) machte ich Mittagsrast. Durch schönen Wald ging es danach im anstrengenden Auf und Ab zum Tagesziel  Dom na Komni (1520m, 14:50). Zwar bekam ich ein Zimmer in der aussichtsreich gelegenen Hütte. Aber aufgrund von Wasserknappheit gab es wieder nur eine Katzenwäsche.

18. August,  Dom na Komni - Tolmin

Von der Hütte ging es zuerst etwas hinab und dann im steten Auf und Ab durch den Wald. Froh war ich über den Aufstieg zum Konjsko Sattel (1782m) und dem folgenden Höhenweg. Von letzteren führte ein kurzer steiler Pfad zum letzten Alpenpass der Tour, dem Globokopass (1820m, 10:00 - 10:15) hinauf. Dort oben wachsen sehr viele Edelweiß und in der Ferne vermutet man schon das Meer. Der Rückblick zeigte wolkenverhangene Berge.

Auf angenehmen Pfad lief ich dann zur Hütte auf der Razoralpe (1315m, 11:00- 11:20) hinab, wo ich mir ein Radler gönnte. An den Almhütten bewunderte ich die Käselaibe, ehe es auf schönem Pfad hinunter nach Tolminsko Ravne (924m, 12:00) ging. Es folgte ein Wechsel von Straße und Waldwegen auf dem weiteren Abstieg, während man Gewittergrollen hörte und auch sah, dass es im Tal regnete. Doch mich erwischte der Regen nicht. An den Tolminer Klammen (230m, 14:00 -14:50) machte ich Halt und besichtigte die beiden ineinander laufenden Klammen. Die restlichen guten zwei Kilometer bis Tolmin (200m, 15:20) waren über angenehme Wege schnell geschafft. Das Hostel Yapka liegt genau im Zentrum. Ich musste gleich unter die Dusche, nach drei Hütten ohne Waschmöglichkeit. 

19. August, Tolmin - Tribil Superiore

Zum Frühstück gingen wir ins Hotel Dvorec, sehr zu empfehlen, für 10€ gibt es ein sehr gutes Buffet. Gut gestärkt starteten Arthur, der gestern wieder angereist war, und ich gegen acht Uhr. Hinunter zum Friedhof und dann auf einem Pfad durch den Auwald zur Sočabrücke. Noch hingen die Wolken tief, doch als wir von Volče steil durch den Wald in Richtung Monte Gradu (1114m, 10:30) aufstiegen, kam die Sonne durch. In der Refugio Solaris auf italienischer Seite kehrten wir auf teures Radler ( doppelt so teuer wie gestern) ein. Auf schönen Waldwegen wanderten wir weiter. Der Aufstieg zum Monte Cum (914m, 14:45) kostete noch mal viel Schweiß. Auf einem ZigZagWeg ging's dann bis kurz vor Tribil Superior (642m,15:30). Im B&B von Elisabetta wurden wir bestens aufgenommen und gut bekocht.

20. August, Tribil Superior - Barbianis

Um der Hitze zu entgehen, starteten wir schon zeitig gegen 7:15. Auf schönen Waldwegen ging es über die Kirche Santo Nicolo (712m, 8:40 -8:50) zum Kloster Castellmonte (612m, 10:50 : 1130). Nach Besichtigung der Kirche und Einkehr in der Bar, wollten wir dem Weg weiter folgen, doch nach wenigen hundert Metern war er gesperrt. So folgten wir erst der AlpeAdria Route und dann den kleinen Strassen hinunter zu unserem Tagesziel, dem Weingut Il Roncal in Barbianis (140m, 13:10). Zum Willkommen erhielten wir eine Flasche Sauvignon von 2017 und eine schöne Platte mit Wurst, Käse und Thunfischpaste.

Nach einer Siesta haben wir dann noch den Pool des Hotels genossen.

21. August, Barbianis - Cormóns

Das Frühstücksbuffet im Il Roncal lässt auch keine Wünsche offen, diese Unterkunft ist sehr zu empfehlen. So starteten wir erst gegen neun Uhr. Über eine kleine Straße und über einen Waldweg erreichten wir am Ortsrand von San Floriano nach 40 Minuten die Route. Diese führte nun auf kleinen Straßen auf die andere Seite des Tales und dann steil hinauf nach Restocina (210m). Der Anstieg ging dann auf einem Waldweg weiter bis etwa 300m. Im weiteren ging es auf dem Höhenrücken, mal durch Weinfelder, mal durch Wald, mal auf Schotter, mal auf Asphalt. Bei Venco gelangten wir ins Tal und mussten der Hauptstraße ein Stück folgen. Wo wir sie wieder verlassen sollten, kehrten wir ein. Dabei trafen wir auf einen anderen Durchwanderer. Kurz nach uns kamen dann Fine und Timm, welche ich am ersten Tag getroffen hatte. Es wurde eine vergnügte Pause, nach welcher wir zu fünft über die weiteren Hügel nach Cormòns wanderten. 

Unser Hotel am nördlichen Ortsrand erreichten wir gegen drei. Nach der Siesta nutzte ich das Schwimmbad.

22. August, Cormóns - Duino

Gestern Abend haben wir noch die gute Küche unseres Hotels Felcaro genossen, inmitten all der Requisiten der K & K Monarchie. Und heute gab es auch noch ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. So gestärkt machten wir uns um acht auf die lange Etappe. 

 Zuerst ging's durch die Altstadt von Cormóns, dann über Feldwege und Sträßchen durch dir Ebene nach Gradisca d' Isonzo (10:00). Auf der anderen Seite der Isonzo oder auch Soća genannt, begann der Aufstieg über Waldwege auf die Karstfläche. In Doberdo de Lago gab uns eine freundliche Dame frisches Wasser. Am Centro Visite Gradina (12:35 -14:00) legten wir die Mittagspause ein. Vom folgenden Lago di Doberdo sahen wir nur eine Schilffläche, dafür bekamen wir einen Schauer von oben, eine wahre Erfrischung. Schon in Jamiano war es wieder trocken und zum Aufstieg nach Medezza knallte die Sonne wieder. Bald hatte man immer wieder Meerblick und dann grüßte auch der Burgturm von Duino. Im Ort gingen wir gleich ins Hotel Aurora. (17:00). Zum Abendessen geht es Richtung Hafen.

23. August, Ruhetag in Duino

Da das Hotel in Triest ab morgen gebucht ist, habe ich heute einen Strandtag eingelegt. Unweit vom Hotel und direkt am Beginn des Rilkeweges, führt ein steiler Pfad hinunter Richtung Meer. Die letzten 10 Höhenmeter sind dann sogar zu klettern. Aber dann war ich an einem herrlichen Kiesstrand und genoss einfach Sonne und Meer.

24. August,  Duino - Triest

Um früh aufbrechen zu können, hatte ich gestern einiges fürs Frühstück besorgt. So gab es Brot, Schinken, Käse, Joghurt, Pfirsich und Tee auf dem Zimmer,  ehe wir um viertel nach sieben aufbrachen.  Schnell waren wir auf dem Rilkeweg, welcher uns aussichtsreich in 2 km nach Sistiana führte. Nun folgten leider ca. 3 km entlang der SS14, wenn teils auch mit schöner Aussicht. Der Wanderweg 1 leitete  uns aber doch von der Straße fort. Nach einem steilen Anstieg, folgte ein Pfad über den teils felsigen Gratrücken. Nach der Bahnbrücke wurde der Weg breiter und führte zuerst mit Meerblick, später durch schönen Kiefernwald nach Santa Croce (9:30). Über ein Waldsträßchen erreichten wir die Aussichtsplattform auf dem Monte San Primo. Von hier sieht man schön das Schloß Mira Mare. Bald waren die Orte Prosecco und Contevello erreicht. Über die Napoleon Strasse wanderten wir bequem mit vielen schönen Aussichten zum Obeisken von Opicina. (12:30) . Über die Straße Scala Santa stiegen wir dann nach Triest hinab. Am Bahnhof vorbei gelangten wir in die Innenstadt und zu unserem Hotel Continentale. 

Am Nachmittag machten wir einen Stadtspaziergang und kehrten im Cafe Tommasio ein. Zu Abend aßen wir mit anderen Salzburg-Triestern in einer Pizzeria, gingen Eis essen und genossen den Piaza di Unita im  nächtlichen Glanz.