Kreta und Athen Pfingstferien 2018

Am frühen Samstagmorgen, dem 19. Mai, bin ich über Wien nach Athen geflogen. Mit der Metro bin ich dann zum Hafen in Piräus gefahren, habe dort mein Ticket abgeholt und das Gepäck deponiert. Um dann wieder in die Stadt Athen hinein zufahren und die Akropolis und die Altstadt zu erkunden. Gegen 20 Uhr war ich dann wieder im Hafen und konnte schon bald an Bord der Fähre nach Chania gehen und meine geräumige Kabine beziehen.

Am Sonntagmorgen erreichte die Fähre kurz nach 6 Uhr den Hafen von Souda bei Chania. Ein Stadtbus für den Transfer in die Innenstadt von Chania wartete vor der Fähre. Am Busbahnhof besorgte ich mir das Ticket für die Weiterfahrt und frühstückte, ehe ich noch einen Rundgang durch die Altstadt unternahm, denn mein Bus nach Elafonissi fuhr erst um 9:00. Dieser fuhr dann erst durch die Touristenorte westlich nach Kissamos und dann auf teils sehr engen Straßen über Elos nach Elafonissi, d.h. zum Parkplatz am Strand der Insel Elafonissi gegenüber. Gegen 12:20 konnte ich dort die Wanderung beginnen. Die ersten Kilometer ging es nahe der Küste, zum Teil durch Dünen, immer wieder an schönen Buchten vorbei. Später zog der Wanderweg dann einen Berghang hinauf, schnitt ein Kap ab, um zu einer weiteren Bucht abzusteigen. Von dieser führte der Weg dann über einen Pass zum Strand von Krios (ca. 16:00). Leider muss man von dort nach Paleochora noch ca. 9 km der Straße folgen. Gegen 18:00 erreichte ich den schönen Ort auf einer Landzunge und fand an der östlichen Promenade ein Zimmer.

Der zweite Wandertag führte vom Ende der Uferpromenade erst mal auf einem Kiesstrand entlang bis zum Ortsende und dann auf einem Fahrweg zum Anidristrand. Hinter dem Strand folgte ein guter Pfad erst der Küste entlang und dann hinauf zu einer Hochfläche, von der es auf der anderen Seite teils steil nach Lissos mit seinen archologischen Stätten, der Quelle und einem schattigen Rastplatz hinunter ging. Nach ausgiebiger Pause und Besichtigung des römischen Mosaiks des ehemaligen Tempels, wanderte ich dann den Hang hinauf und hinüber in die Schlucht von Sougia. Durch diese erreichte ich den Hafen des Etappenziels Sougia und kurz darauf über einen Fahrweg den Ort.

Der dritte Wandertag wird im Wanderführer als Königsetappe des Küsten E4 bezeichnet und mit 10 Stunden Gehzeit angegeben. Entsprechens früh brach ich bereits gegen 7:15 auf. Über einen Fahrweg führte der Weg erstmal gut 100 Höhenmeter steil hinauf, um dann auf einem gutem Pfad weit oberhalb der Küste ostwärts zu führen. Später steigt der Pfad dann weiter hinauf bis zur alten Venezianischen Festung. Die darunter liegende Quelle war leider bereits versiegt. Steil  und teils sehr geröllig folgte der Abstieg in die Tripiti-Schlucht durch die man zum Meer und der Kapelle Agios Nikolaos gelangt. Direkt über die Felsen am Meer führt der "Weg" dann in die nächste Bucht zum Sedoni Strand. Bis zur großen Mittagsrast gelangte ich dann noch zum Domatastrand. Die letzten angeblich nur 6,6km mit allerdings  ca. 700hm Auf- und Abstiegen nach Agia Roumeli kosteten mich viel Kraft und Zeit. So erreichte ich erst gegen 17:30, gerade als die letzten Fähren ablegten ausgezehrt und durstig den Ort. Nach einem Liter Radler und der gleichen Menge Wasser, habe ich dann ein schönes Zimmer bezogen und später gut zu Abend gegessen. Und das Essen endete mit dem obligatorischen Raki, der immer serviert wird.

Der vierte Wandertag begann gegen acht Uhr. Gleichzeitig mit einer britisch- irischen Wandergruppe verließ ich den Ort. Und ich benötigte einige Zeit die Gruppe zu überholen auf dem Weg direkt an der Küste entlang zum Strand an der mehr als tausendjährigen Kapelle Agios Pavlos. Hinter der Kapelle musste man die Düne zum Waldrand aufsteigen, um dann auf gutem Weg durch den Wald am Hang entlang zu wandern. Später folgt dann eine offene Machiafläche bis man zum Mamara Strand absteigt. Nach einer Pause in der Strandbar wanderte ich über Lykos und an Finkias vorbei nach Loudro, wo ich eine lange  Mittagsrast mit Salat in einem Lokal direkt am Meer einlegte. Nach der Pause wanderte ich eine Stunde weiter zum Süßwasserstrand, wo ich eine Baderast einlegte und mich über die Möglichkeit freute, sich mit Süßwasser nach dem Meerbad abzuduschen. Es folgte ein toller teils ausgesetzter Steig, der jedoch knappe 3km vor Chora Sfakion schon auf die Straße mündete. Im Ort fand ich schnell ein schönes Zimmer.

Der Tag fünf der Wanderung führte mich vom Meer und der E4 Küstenvariante ins Gebirge zur E4 Gebirgsvariante. Zuerst wanderte ich über steile Gassen durch den Ort zur Kapelle der zwölf Apostel. Nachdem ich dann aber aufgrund von Hunden an einer Hirtenhütte der im Wanderführer beschriebenen Route nicht folgen konnte, gelangte ich bald auf die Hauptstraße, der ich dann einen guten Kilometer folgte um dann auf der kleinen Strasse nach Komitades  zu gelangen. Gleich am Ortsrand befindet sich der Eingang in die Imbrosschlucht. Durch diese Schlucht wanderte ich nach Imbros hinauf, im zweiten Teil mit viel Gegenverkehr. In Imbros kehrte ich auf ein Radler ein und wanderte dann parallel zur Straße auf einem Fahrweg nach Amoudari (717m). In diesem schönen Bergdorf machte ich Mittagspause im Dorflokal und kaufte dann für die Gebirgsdurchquerung der Lefka Ori ein. Gegen 15:30 startete ich wieder, gelangte am Ortausgang auf die E4 Route und wanderte auf einem alten gebauten Steig in Serpentinen durch den Wald zu einem verlassenen Gehöft auf ca 1100m. Von diesem folgte eine Fahrweg hinauf zur Niatohochebene , wo ich an einer Zisterne die Wasservorräte auffüllen konnte. Der Fahrweg führte noch über einen Sattel. Kurz hinter dem Sattel zweigte die Markierung vom Fahrweg ab und leitete steil und nur mit Steigspuren den Hang hinauf. In einem Kar unterhalb des Kastro überlegte ich kurz zu biwakieren, entschied mich dann jedoch noch weiter zu wandern, den felsigen Grat hinauf zum Kastrojoch auf gut 1800m und an einer steilen Flanke entlang und dann hinunter in eine tiefe Mulde (ca. 1700m) mit großer ebenen Fläche, in welcher ich dann gegen 19:30 das Biwak aufbaute.

Der erste Teil der Nacht war sehr schön gewesen, in der Dämmerung flogen Fledermäuse über mich hinweg und im Mondlicht sahen die Berge faszinierend aus. Nach dem Monduntergang sah man die Milchstraße und mehrere Sternschnuppen. Gegen vier wurde es jedoch so kalt, dass ich doch mit dem Schlafsack noch in den Biwacksack musste. Schon gegen sechs stand ich auf um weiter zu wandern. Das Frühstück verschob ich bis ich in die Sonne gelangte. Durch eine Steinwüste ging es über vier Pässe weglos immer auf der Suche nach der nächsten Markierung ehe es wieder in ein grünes Tal und zu den Livadha Schäferhütten hinab ging. In der Nähe konnte ich an einer defekten Wasserleitung meine Wasservorräte auffüllen. Dann ging es wieder mit Weg zur Katsiveli Hütte hinauf, an der ich aber nur vorbei wanderte. Auf gutem alten gebauten Steig ging es ein Tal hinunter. Nach der Mittagsrast bei der Pirou Schäferhütte, führte der Weg fast zum Gipfel des Melintao hinauf. Den Aufstieg zum Gipfel sparte ich mir aber, da es sehr windig geworden war und über den Grat immer wieder die Wolken fegten. Nach einem Abstieg zu einer Schotterpiste folgten noch mehrere Kilometer auf derselben zur Kallergie Hütte, die ich gegen 17 Uhr erreichte. Die schöne bewirtschaftete Hütte liegt auf einer 1600m hohen Bergkuppe mit Blick hinunter zur Samariaschlucht und auf den Gigolos. 

Da das Wetter am Sonntag regnerisch werden sollte, sollte die Samariaschlucht am Sonntag gesperrt sein. So musste ich bereits am Samstag absteigen. Morgens erwachte ich in der nebeleingehüllten Hütte und nach dem Frühstück gelangte ich erst nach gut 200 Höhenmeter Abstieg aus der Wolke. Nach einer knappen Stunde war der Eingang zur Schlucht, d.h. zum Nationalpark erreicht. Ich zahlte meinem Eintritt (5€) und begann den Abstieg ins Tal auf dem gut ausgebauten Weg. Bald überholte ich die ersten Wanderer und am Talgrund angelangt hatte ich kaum noch andere Wanderer um mich. Erst nach 8km und nach dem alten ehemaligen Ort Samaria beginnt die eigentliche Schlucht, die etwa 4km lang ist. Am Schluchtausgang leistete ich mir einen frischen Orangensaft. Schon zum Lunch erreichte ich ca. 2km weiter wieder Agia Roumeli. Den Nachmittag verbrachte ich zum Teil am Strand und im Wasser.

Mit dem Schiff um 8:30 fuhr ich von Agia Roumeli nach Chora Sfakia. Dort frühstückte ich in der guten Bäckerei ehe um 11 Uhr der Bus abfuhr, der mich in 100 Minuten durch das verregnete Bergland nach Chania brachte. Ich brachte mein Gepäck ins Hotel Botelo und machte noch einen Spaziergang durch die Stadt ehe ich gegen 14 Uhr das Zimmer beziehen konnte. Ich legte eine Siesta ein und genoss am Abend bei wieder sonnigen Wetter die Altstadt.

Am Montag machte ich einen Ausflug auf die Halbinsel nordöstlich von Chania mit Besuch einer netten Badebucht.

Am Dienstag fuhr ich mit dem Bus in gut zwei Stunden nach Herakleon , wo ich im Hotel Galaxy eincheckte. Am Nachmittag machte ich einen Stadtbummel mit Besichtigung der venezianischen Festung im Hafen, einiger Kirchen , dem Rathaus usw.

Am Mittwoch besuchte ich vormittags den Palast von Knossos und machte am Nachmittag einen Ausflug an einen Strand östlich von Herakleon.
Am Donnerstag besuchte ich vormittags das Archäologische Museum in Herakleon und machte am Nachmittag wieder einen Ausflug an den Strand. Am Donnerstagabend bin ich dann gegen 20 Uhr aufs Schiff nach Piräus gegangen.

Morgens in Piräus angekommen, fuhr ich mit der Metro in die Stadt zu meinem Hotel, checkte ein und frühstückte dort. Danach ging ich ins Archäologische Museum von Athen, das dem Hotel gegenüber lag. Nach dem Museumsbesuch fuhr ich noch zum Präsidentensitz, dem nationalen Park und dem Apollontempel. Nachmittags ruhte ich im Hotel und am Abend erkundete ich den Stadtteil Gasi.

Am Samstag dann bestieg ich vormittags einen Aussichtspunkt (Agia Nikola) und genoss den Ausblick über die Stadt. Danach fuhr ich zum Baden ans Meer.
Am Sonntag dann flog ich früh heim nach München.

Blick über Athen von der Kapelle auf dem Lycabettus
Blick über Athen von der Kapelle auf dem Lycabettus