SOMMERTOUR 2019

JOSTEDALSBREEN, BREHEIMEN UND JOTUNHEIMEN

Am 30. Juli sind Arthur und ich nach Oslo geflogen, wo wir den Nachmittag und Abend ( im Cafe Skansen) verbrachten.

Der folgende Mittwoch war durch die mehr als achtstündige Busfahrt nach Stryn ausgefüllt. Nachdem wir unser schönes Zimmer im Hotel Stryn bezogen hatten, speisten wir im Hotel auch zu Abend. Danach machten wir nur noch einen Verdauungsspaziergang.

Der Donnerstag war der erste Wandertag. Wir starteten am Hotel und waren bald im Wald. Auf einem schönen ruhigen Weg stiegen wir aufwärts bis unter die Felswände.  Es folgte eine Hangquerung auf schmalen Pfad auf die Südseite des Berges und dann über die Oldensæter und die aussichtsreiche Årheimsæter auf das Årheimfjellet (1007m). Nach einer Rast folgten wir dem Gratrücken in südöstlichen Richtung,  zuerst in ein Joch und dann hinauf zum Skredfjellet (1154m). Dort gelangten wir auf einen Parkweg ähnlichen Weg,  der uns zur Bergstation Hoven der neuen Bergbahn führte.  Nach einem Kaffee auf der Terasse sind wir dann über den alten Steig nach Oppheim abgestiegen. Über das Sträßchen gelangten wir zur Rv60 am Fjord und per Autostop erreichten wir schnell wieder Stryn.

Der zweite Wandertag begann mit einem Weg durch den Ort. Durch ein schönes Waldtal stiegen wir in einer Stunde zum Skiresort auf und umwanderten das riesige Hüttenareal im großen Bogen zur Holesætra. Dort begann dann der Aufstieg zur Gulkoppen (1306m). Der Gipfel bietet eine gute Aussicht ins Horninsdalen. Im Abstieg wanderten wir am Holevatnet vorbei und aufgrund der dortigen Baustelle zur Holesætra zurück. Auf dem Aufstiegsweg ging es dann wieder nach Stryn zurück.

Am Samstag war der große Tag der Tour auf die Lodålskappa. Um halb sieben wurde ich vor dem Hotel vom Tourguide Oskar abgeholt. Im Auto ging es über Loen und am Lovatnet entlang und hinauf zur Bødalsætra (580m). Kurz vor acht starten wir unter Wolken zu fünft. Fast eben geht es das Tal zuerst hinein, bis man an einem Wasserfall steil in ein Seitental ansteigt. Nach knappen zwei Stunden kamen wir aus dem Nebel und bald auch in die  Sonne, wor wir eine Rast einlegten (ca. 1300m). Eine gute halbe Stunde weiter erreichten wir den Gletscher ( ca. 1640m). Wir querten den Gletscher angeseilt und mit Steigeisen zur nächsten felsigen Steilstufe. Oberhalb dieser ( ca. 1800m) machten wir dann wieder eine längere Rast. Über einen flachen Gletscher und eine Geröllstufe gelangten wir zu den Südabbrüchen. Noch einmal ging es steile Gletscherpassagen querend zum Gipfelaufbau, welcher erklettert wurde.

Auf dem super aussichtsreichen Gipfel (2086m, 13:50 -15:00) machten wir eine ausgedehnte Rast.  Im Abstieg nutzen wir ein paar Schneefelder und erreichten ansonsten auf dem Aufstiegsweg gegen 19:55 den Parkplatz.

 

Am Sonntag haben wir die Streckenwanderung durch Breheimen gestartet. Nach dem Frühstück haben wir uns von einem Taxi ins Sundalen zum Parkplatz fahren lassen und auf ging es. Auf dem alten Handelsweg am Wasserfall und der Alm vorbei, das Tal immer weiter aufwärts und über restaurierte Steintreppen auf über 1300m hinauf. Der Abstieg vom Pass nach Osten ist aber anfangs weglos. Die Markierungen führen über weite Geröllfelder. Erst im Bereich der größeren Seen beginnt ein Pfad, der sich lang hinzieht. Da Arthur Probleme bekam und nur langsam voran kam, erreichten wir erst spät die Skredulaupbu.

Da Arthur entschied lieber abzusteigen, zog ich am Montag alleine weiter. Zuerst ging es eine gute Stunde zurück, bis ich nach Queren einer Brücke nach Süden in Richtung Slæom in ein Seitental einbog. Der Pfad war recht überwachsen und der Aufstieg aus dem Tal heraus sehr geröllig. Immer wieder musste ich nach den nächsten Markierungen suchen. Weiter oben wechselten Schneefelder und Felsen bis endlich die Höhe 1768m erreicht war. Danach bleibt man noch einige Zeit auf der Höhe mit super Aussicht, ehe der Abstieg beginnt. Auf diesem mussten noch zwei Watstrecken bewältigt werden, wobei die erste durch bis zu knietiefes Wasser führte, welches nur wenige hundert Meter zuvor den Gletscher verlassen hatte. Es dauerte Minuten bis ich meine Füße wieder voll spürte. Nach der zweiten Watstrecke geht es steil hinab zu einem  See und von diesem wieder eine gute halbe Stunde aufwärts zur Slæom-Hütte. Zuletzt trennt dann nur noch eine dritte große Bachquerung einem von der Hütte. Gegen 17 Uhr erreichte ich die Hütte nach gut acht Stunden.

In der Hütte war ich allein und früh schlafen gegangen.  In der Nacht war ich nur kurz durch ein Gewitter geweckt wach. Bei wieder sonnigen Wetter wanderte ich am Dienstagmorgen weiter, das Tal hinunter in 2,5 Stunden zur Mysubytersæter. Hier wählte ich den Weg ins Sprongdalen, auf dem ich anfangs zügig voran kam, ehe es auf Höhe des Sees recht sumpfig wurde. Weiter oben ging es wieder deutlich besser, aber der Aufstieg zum Pass scheint kein Ende zu nehmen, zumal der Pfad deutlich höher führt. Gegen 16 Uhr hatte ich endlich den höchsten Punkt erreicht und sah die Hütte und die Gletscherfälle im Hintergrund. Doch auf der letzten Viertelstunde Stunde zur Hütte geriet ich noch in einen Regenschauer. Auch in der Sprongdalshytta blieb ich allein.


Am Mittwochmorgen war es wolkenverhangen aber trocken, so nahm ich den Weg in Richtung Arentzbu in Angriff. Wieder ging es steil und geröllig aufwärts zu einer Passhöhe auf ca. 1500m. Doch auch der Abstieg führt zuerst durch eine Steinwüste. Eine größere Bachquerung ging gerade noch so in den Bergstiefeln. Nach knappen sechs Stunden erreichte ich die Arentzbu, die ich wieder leer antraf. Ich nahm ein Bad in der Gumpe unterhalb der Hütte und genoss mit Kaffee und Keksen die Nachmittagssonne vor der Hütte bis mich ein Regenschauer hinein trieb. Gegen sechs kam noch eine norwegische Familie und später ein junger Ukrainer. So wurde es noch ein unterhaltsamer Abend. 

Nachdem wir mit vereinten Kräften die Hütte aufgeräumt hatten,  brach ich gegen 10 Uhr auf. Über eine  Hängebrücke überquerte ich den Bach und folgte der "neuen" Markierung dann dem Bach abwärts,  um dann um so steiler zur alten Wegführung hinauf zu steigen. Zeitweise war ich in Wolken unterwegs, aber es blieb lange trocken. Erst als ich nach dem höchsten Punkt eine Rast einlegen wollte begann es zu regnen. Zum Glück blieb der Regen jedoch leicht bis ich den steilen Abstieg zum Stausee im Nørdstredal hinter mir hatte und auf dem Fahrweg war. Bei Regen erreichte ich gegen 16:15 die bewirtschaftete Nørdstedalseter. Trockenraum und Dusche und super Essen und ein weiterer Gast verschönern den Rest des Tages.

Der Freitag hatte wieder besseres Wetter angesagt und so machte ich mich nach gutem Frühstück kurz nach neun an den Weg hinauf zum Liaflui. Drei Stunden brauchte ich etwa für den Aufstieg zu dem super Aussichtspunkt. Zurück zum Jostedalsbreen und den Breheimer Gletschern kann der Blick nach Norden schweifen, im Südosten erheben sich die Gipfel des Sognefjells über ihren Gletschern und im Südwesten beeindrucken die schroffen Gipfel der Hurugane. 

Im Abstieg , ca. 20 Minuten vor dem Tagesziel Stølsdalen, nahm ich noch ein Bad in einer tollen Gumpe.

Auch in der urigen Stølydalhytta blieb ich allein. 

Gipfelpanorama
Gipfelpanorama

In der Nacht hatte es geregnet und es war weiterer Regen angesagt. Bereits um halb neun begann ich den Weiterweg. In einer halben Stunde stieg ich zum Stølsdalbach ab. Es folgte ein steiler Anstieg, zuerst über rutschige Felsen. Weiter oben und im Abstieg gab es dann einen guten Pfad, so dass ich bereits kurz vor zwölf in Turtagrø ankam. So erlebte ich die Ankunft der besseren Läufer des Fanaråkenlaufs, der des Wetters wegen nicht von hier auf den Gipfel führte, sondern vom Tal hierauf. Nun genieße ich den Luxus des Hotels.

Nach luxuriöser Nacht im Hotel,  gestärkt von feinem Abendessen und super Frühstück startete ich gegen halb neun. Bis Mittag sollte es trocken bleiben, doch schon als ich die Abzweigung zum Fanaråken erreichte, begann es leicht zu regnen und endete erst als ich nach drei Stunden ab Turtagrø den Pass Kaisaren überstieg. Im Abstieg ins Utladalen kam sogar die Sonne heraus. Um halb zwei kam ich an der gemütlichen Hütte Skogadalsboen an. Da störte der Regen am Nachmittag wenig.

Die Tour am Montag führte durchs Uranostal, über den Uranosbandet und entlang mehrerer Seen, ehe sie nach Eidsbugarden zur Fondsbu hinunter führte. In umgekehrter Richtung war ich die Tour Ostern 15 auf Ski gefahren,  kaum wieder zu erkennen im Sommer.

Das Wetter blieb den ganzen Tag trocken mit einigen sonnigen Abschnitten. Mit Pausen war ich 8,5 Stunden unterwegs.

 

Der Dienstag war verregnet und ich machte einen Ruhetag im Luxus von Fondsbu. Vor allem hatte ich einen netten Abend mit anderen Gästen aus Deutschland,  u.a. Nele, eine Ultraläuferin, und ihrem Mann.

Am Mittwoch bin ich nach dem Frühstück die Straße Richtung Tyin entlang gelaufen. Nach 6km nahm mich das dritte passierende Auto mit. Ein dänisches Ehepaar brachte mich so bis hinter Vang. Entlang der wenig befahrenen E16 lief ich zur nächsten Bushaltestelle,  versuchte dort 45 Minuten vergeblich zu trampen, um dann weiter entlang der Straße zur wiederum nächsten Bushaltestelle zu laufen. Dort erhielt ich dann einen Lift nach Fargenes.

Den Donnerstag verbrachte ich in Fagernes mit Besorgungen und der Besichtigung des Freilichtmuseums,  wo ich eine besondere Betreuung erfuhr. 

Am Freitag dann nahm ich den Bus nach Oslo, wo ich die restlichen Tage der Reise verbrachte. Am Samstag besuchte ich das Historische Museum, am Sonntag spazierte ich über Bygdoy und am Montag war ich vormittags im Vigelandspark und am n Nachmittag am Fjord. 
Da ich am Dienstag erst um 18 Uhr zurück flog, nahm ich vormittags die Tunnelbana nach Frognerseteren und wanderte von dort über  Ulevalseter (Mittagsrast) und den Svartkulpen nach Sognsvann, von wo ich wieder per Tunnlebana in dieStadt fuhr.