Ostern 2019: Wandern auf Teneriffa und La Palma

Am 13. April flog ich von München mit Norwegian nach Teneriffa Süd, wo ich gegen 17:20 Ortszeit landete. Von einem Taxi ließ ich mich zu meinem Hotel Sol Arona in Los Christianos fahren. Dort erhielt ich ein Upgrade und so ein großes Zimmer im 15. Stock mit Balkon mit Meer- und Teideblick. Ich genoss die Sonne auf dem Balkon, ehe ich zum Essen in die Stadt ging. 

Am Morgen des Palmsonntags frühstückte ich zeitig, ging zum Hafen und bestieg die Fähre über La Gomera nach La Palma.

Kurz nach 12 Uhr erreichte die Fähre den Hafen von Santa Cruz de La Palma. Bis ich mein Gepäck hatte und zur Bushsltestelle gelangte war es 12:40 und es blieben mir noch 25 Minuten bis zur Abfahrt des nächsten Busses nach Los Llanos. So machte ich noch einen kleinen Schlenker durch die Innenstadt.

Dann ging es per Bus in einer Stunde über die Berge, eine super Strecke. Vom Bus war das Hotel Eden schnell erreicht. 

Noch vor drei Uhr startete ich  eine Wanderung vom Zentrum von Los Llanos durch den Ort nach Westen und dann auf altem Weg hinunter in die Amagarschlucht. Ein kurzes Stück an der Straße entlang brachte mich dann nach Puerto de Tazacorte. Am schwarzen Strand entlang gelangte ich zum Beginn des Wanderwegs GR 131. Auf altem gebauten Weg geht es steil durch die Steilwand hinauf nach Time. Nun folgten steile Straßen durch Bananenplantagen hinauf zum Aussichtspunkt El Time (16:50-17:30, 514m). Kaffee und Kuchen mit bester Aussicht bietet das Cafe. Nach der Pause folgte ich dem Wanderweg noch etwa 10 Minuten aufwärts bis der GR 130 kreuzt. Dieser führte mich wieder hinunter in die Schlucht und hinauf nach Los Llanos, wo ich gegen 19 Uhr ankam.

Panorama El Time
Panorama El Time

Am Montag nahm ich nach einem Frühstück im Cafe um 8:40 den Bus Richtung Santa Cruz bis zum Nationalparkzentrum (9:05, 820m). Nach gut 2km Straßen zweigte der Wanderweg zum Pico Bejenado ab. Durch schönen Kiefernwald steigt der Pfad meist in Falllinie bis zu einer Forststraße an der Nationalparksgrenze auf (10:20, 1280m). Dieser folgt er nun leicht ansteigend und mit einigen schönen Aussichten. So konnte ich sehen wie von Ostem Wolken über den Paso trieben. Nach einem guten Kilometer verlässt die Markierung die Forststraße und führt auf gutem Steig zur Lante der Caldera auf (11:00, 1611m). Nach einer kurzen Pause folgte der letzte Aufstieg zum Gipfel des Pico Bejenado (11:40-12:25; 1856m). Herrliche Tiefblicke in den Erosionskrater und auf die gegenüberliegenden Felswände auf der einen Seite und ein Nebelmeer über das der Teide aus der Ferne grüßte auf der anderen Seite. Im Abstieg folgte ich dem Calderarand weiter und stieg zum Parkplatz Cumbrecita ab (13:40,1330m). Da man dort bereits im Nebel war, ließ ich mich von einem Auto mit nach El Paso nehmen, wo ich einkaufe, Jause machte und den Bus zurück nach Los Llanos nahm.

Panorama am Pico Bejenado
Panorama am Pico Bejenado

Am Dienstag bin ich kurz vor neun aufgebrochen und entlang der Straße in Richtung Baranco de las Angustias gelaufen. Steil führt die Straße 2km im Ort gerade den Hang hinauf. Am Ortsende beginnt dann die Abfahrt in die Schlucht und dort wurde ich von einer Familie aus Bad Oldesloe im Auto mitgenommen zum Parkplatz in der Schlucht. Wir teilten uns dann auch von dort ein Taxi hinauf zum Mirador Los Brecitos. So startete ich gegen halb elf dort (1025m) die Wanderung auf dem gut ausgebauten Wanderweg hinunter in die Caldera de Taburiente. Durch wunderschönen Kiefernwald führt der Weg vorbei an vielen aussichtsreichen Punkten. Immer wieder rückt der Pico Bejenado ins Blickfeld. Nach einer guten Stunde erreichte ich den Taburientebach (11:45; 740m), verließ den Touristenweg und stieg an der Cascade de La Fondada (12:25-12:45; 1180m) vorbei zum Aussichtspunkt Hoyo Verde ( 13:20, 1400m). Tolle Tiefblicke und beeindruckende Ansichten der Felswäne über einem. Nach kurzem Aufenthalt stieg ich den Pfad wieder hinunter zum Bach und damit wieder in den "Rummel". Man quert den Bach und steigt dann zum Zeltplatz und Nationalparkinfopunkt kurz hinauf. Man steigt dann auf gutem Weg in die nächste Schlucht hinab. Bald kommt von links eine weitere Schlucht, der ich wie die meisten kurz aufwärts, ca. 500m, folgte zum bunten Wasserfall. Schon der Bach in der Schlucht leuchtet in rot bis orange. Nach dem Abstecher kann man dann bei Niedrigwasser wie heute im Schluchtgrund hinauslaufen. Gegen 16: 45 erreichte ich wieder den Parkplatz, von wo mich ein Pärchen freundlicher Weise im Auto mit nach Los Llanos nahm.

Da es am frühen Morgen des Mittwochs geregnet hatte und die Wolken tief hingen, ließ ich den Tag ruhig angehen. Nach einem gemütlichen Frühstück spazierte ich zum Wachturm hinauf und von dort zum Parque Antonio Gômez Felipe, einem kleinen sehr an den Park Güell erinnernden Park.

An der Hauptstraße entlang bin ich dann zum Palmex Cactus gelaufen. Diese riesige Kakteensammlung ist sehr sehenswert und die Besitzer erklären viel.

Für den Rückweg nahm ich den Bus und am Nachmittag fuhr ich an den Strand.


Am Gründonnerstag nahm ich um 8:15 den Bus zum Mirador El Time (8:45, 515m), wo ich die Wanderung längs des Wanderweg 131 fortsetzte. Die ersten Minuten ging es steil nahe des Gratrückens bergan,  doch dann folgte ein teils ebener, teils leicht ansteigender Hangweg durch Mandel- und Avocadoplantagen. Nach dem Queren einer Strasse stieg der Weg wieder an und erreichte bald den Wald. Am Torre del Time (10:30, 1177m) machte ich eine Trinkpause ehe es in den wolkenverhangenen Teil des Hanges ging. An Weinfeldern vorbei und durch wunderschönen Kiefernwald steigt der Weg stetig an. Der Wolken wegen waren die Aussichtspunkte ohne Wert. Gegen 12 Uhr gelangte ich dann direkt in die Wolken, um wenige Minuten später nach oben aus den Wolken heraus zu gelangen und mich unter tief blauen Himmel zu befinden. Am Los Pinos Gachos (12:45-13:25, 2181m) machte ich Mittagsrast in herrlich warmer Sonne und mit Blick über die Wolken. Im weiteren Verlauf des Kammweges wurde es nun immer windiger. Kurz vor dem Gipfel des Roque de los Muchachos (14:45- 15:20; 2428m) erreichte ich die Strasse und die Touristenmengen. Doch auf dem Weiterweg wurde es schnell wieder ruhiger. Im leichten Auf und Ab führt der Weg meist am Calderarand entlang über mehrere kleinere Gipfel. Erst nach dem Pico de Nieve (18:15; 2234m) beginnt ein längerer Abstieg auf ca 1910m, ehe es wieder hinauf auf die Puntades los Roques (2067m, 19:45) hinauf geht, wo ich nach 11 Stunden die gleichnamige Hütte erreichte. Die Hütte war gut besucht, aber ich bekam noch einen Pritschenplatz für mein Nachtlager. Wenn der Wind nicht so unangenehm gewesen wäre hätte man die Stimmungen bei Sonnenuntergang und in der Nacht mehr draußen genossen.

Nach unruhiger Nacht standen die Leute in der Hütte in der ersten Dämmerung gegen 7 Uhr auf. Mit dem anderen Deutschen startete ich gegen 8:50 den Abstieg. Es war noch immer windig und es trieb die Wolken über die tiefer gelegenen Teile des Kamms. Am Reventonpass (1400m, 10:30-10:40) verließen wir den Kammweg und stiegen auf dem Camino Real steil hinab zur Kapelle Virgen del Pino und weiter nach El Paso. Von dort nahm ich den Bus nach Los Llanos und machte dann im Hotel Siesta. Nach dem Abendessen schaute ich mir noch die Prozession an.


Mit vollem Gepäck nahm ich um 9:35 den Bus zum Nationalparkzentrum. Um nicht an der Hauptstrasse lang laufen zu müssen, nahm ich einen parallel laufenden Weg, der doch bald endete und ich mehr schlecht als recht über Steinfelder zur Strasse zum Refugio El Pilar durchschlug. Zum Glück nahm mich das dritte Auto mit, so konnte ich dann um 11: 45 in El Pilar (1450m) starten. Im Wald ging es durch Nebel aufwärts. Nach einer guten Stunde und 4,5km kam ich aus dem Nebel heraus in die Sonne. Bald darauf passierte man große Lavafelder einer Eruption von 1949. Auf dem Deseada II (13:45-14:00; 1938m) legte ich eine Rast ein. Danach folgten fast nur noch Abstiege in Vulkanasche. So gelangte ich auch schnell wieder in die Wolken. Die schwarzen Hänge von nur wenigen Kiefern bewachsen wirkten im Nebel mystisch. Als ich dann nach unten aus den Wolken heraus war, leuchtete von unten blau das Meer durch die Bäume. Kurz vor halb fünf erreichte ich den Ort Los Canarios (716m) und die vorgebuchte Pension Los Vulcanos.

Nach einem Frühstück auf dem Zimmer startete ich mit Tagesgepäck kurz vor halb zehn. In wenigen Minuten durch den Ort hinab erreichte ich das Besucherzentrum am Vulkan San Antonio.5 € Eintritt für eine kleine Ausstellung und den Weg auf dem Kraterrand des ca. 300 Jahre alten Vulkans. Vom Besucherzentrum führt der Weg dann am Hang des Vulkans hinunter zum erst 1971 ausgebrochenen Teneguia. Der kurze Abstecher auf seinen Gipfel ist lohnenswert. Bis zum Leuchtturm (11:30; 10m) geht es dann an den kaum 50 Jahre alten Lavaströmen entlang und durch Aschewüsten. Die Ausstellung im Leuchturm war geschlossen, aber der Rundgang durch die angrenzende Saline ist interessant. Die Wartezeit auf den Bus verbrachte ich am Strand. In Los Canarios ging ich ins Cafe bevor ich mein Gepäck aus der Pension holte und zum Bus um 15Uhr nach Santa Cruz ging. In rasanter Fahrt ging es durch die grüne Ostflanke der Insel zur Inselhauptstadt.

Mit dem Bus 10:15 der Linie 100 fuhr ich nach Puntanella. Weil ich einen anderen Fahrgast vertraute, stieg ich eine Station zu früh aus. Aber der GR130 querte an dieser Haltestelle auch die Straße und ich erreichte in einem Kilometer auf guten Wegen den geplanten Ausgangspunkt. Auf dem Camino Real de la Costa ging es durch Plantagen, an der Steilküste entlang und es wurden drei größere Barancos gequert bis San Andes. Von der Küste bei San Andres steigt der Weg auf einem Fahrweg steil 2 km nach Los Sauces auf. Für die gut 16km mit 750 Höhenmeter Anstiegen war ich etwa 4 Stunden reine Gehzeit unterwegs.

Von Los Sauces nahm ich den 100er Bus zurück nach Santa Cruz.

Es folgen ein paar Eindrücke aus Santa Cruz vom Ostersonntag und Ostermontag. 

Der Dienstag war mehr oder minder ein Reisetag. Nachdem Frühstück ging ich zum Busbahnhof und nahm den Bus zum Flughafen von La Palma. Das Warten am Fluhafen war länger als der Flug nach Teneriffa Nord, wo ich verspätet gegen halb 12 ankam. Fünf vor 12 fuhr der Bus nach Süden mit dem ich bis Los Christianos fuhr. Es gab bald ein Anschluss nach Arona, wo ich jedoch 100 Minuten auf den Bus nach Vilaflor warten musste. Kurz nach 16 Uhr war ich im Hotel Rual Vilaflor. Die Nebelwolken zogen durch den auf 1400m gelegenen Ort. 

Am Morgen gegen 8:20 startete ich in Vilaflor über den Wolken. Der GR131 führte mich auf einem Camino Real durch Kiefernwald empor und querte dabei zwei Barancos. Nach knappen zwei Stunden erreichte ich den Abzweig zu den Felsen "Mondlandschaft". Ich ließ meinen Rucksack und stieg die 600m dorthin hinab. Zurück am Gepäck machte ich eine Pause (1985m, 10:15 - 10:50). Nun stieg es steiler an und nach dem Queren eines weiteren Baranco ging es ganz gerade den Hang hinauf. Die Farben von Felsen und Erden wechselten zwischen weiß, rot und schwarz. Über den Weg 15 stieg ich vom GR  zum Gipfel des Guajara auf (2712m, 13:00 -14:50). Mit einem anderen deutschen Wanderer stieg ich nach langer Rast über den alten Steig durch die Nordwand des Gipfels ab zum Paradores (2100m, 16:05). In dem schönen Hotel habe ich ein komfortables Zimmer für die Nacht.

Guajara Gipfelpanorama
Guajara Gipfelpanorama

Nach komfortabler Nacht und super Frühstück bin ich gegen 9:20 am Parador aufgebrochen. In einer Stunde ging es durch die Caldera zur Strasse bei der Seilbahn. 400m folgte ich der Straße und folgte dann Trittspuren aufwärts durch Geröll. Nach 50 Höhenmetern gab es einen guten Pfad, der mich zum Pico Bianco hinauf führte, wo ich um 12Uhr auf den offiziellen Weg stieß. Und bereits gegen 13:20 erreichte ich die Alta Vista Hütte auf 3260m. Am Nachmittag stieg ich noch zur Höhle (3350m) auf, um festzustellen,  dass sie mittlerweile gesperrt ist.

Um fünf ging der Wecker und eine gute halbe Stunde bin ich mit Stephan und Jessica in Richtung Teidegipfel. Im Mondlicht ließ es sich gut steigen, nur die Lichter der anderen Bergwanderer störten manchmal. Kurz vor sieben, eine knappe halbe Stunde vor Sonnenaufgang erreichten wir den Gipfel (3718m, 7:00 -7:40). Es war kalt und windig, aber der Sonnenaufgang super. Bis zur Seilbahnstation stiegen wir mit vielen ab, doch auf dem Weiterweg zum Pico Viecho (3134m, 9:10 - 9:55) waren wir fast allein. In der Sonne und ohne Wind machten wir auf diesem zweithöchsten Gipfel der Insel Frühstück. Auf meist sehr angenehmen Pfaden stiegen dann hinab zu den bizarren Felsen unweit des Paradors (2156m, 12:15) ab. Um 16:00 fährt der Bus zur Küste.