Norwegen Sommer 2023

Romsdalen - Tafjordflellene - Geiranger - Løen - Jotunheimen

Am Abend des 31. Juli starteten Heike und ich. Um 23 Uhr ging es mit dem ICE nach Hamburg in München los. Nach einer mehr oder minder durchwachten Nacht gingen wir in Hamburg zum Frühstücken in das gemütliche Nur-Hier-Cafe in der Langen Reihe und machten vor der Weiterfahrt nach Kiel noch einen Spaziergang an die Außenalster. 

Blick aus unserer Kabine auf Kiel
Blick aus unserer Kabine auf Kiel

In Kiel angekommen wollten wir am Wasser eine Weile rasten, doch ein Regenschauer trieb uns doch gleich ins Fährterminal. Um 13:20 begann das Boarding. Unsere Kabine lag auf Deck 10. Nach Erkundung des Schiffes holten wir am Nachmittag in der Kabine Schlaf nach. Zum Abendbufffet waren wir aber rechtzeitig und schlemmten ausgiebig.

Nach erholsamer Nacht und gutem Frühstück genossen wir auf dem Sonnendeck die Fahrt durch den Oslofjord. In Oslo kamen wir schnell von Bord und so starteten wir schon 10:10 unseren Stadtrundgang: Skilebeck - Schloss - Universität - Rathaus - Festning Akerhus -  Quadraturen - Oper. Nach dem Besuch des Opernhausdaches nahm Heike ein Bad am Opernstrand. Danach spazierten wir weiter über Barcoden, Grønland und Domkirke zum Bahnhof, wo wir um 14:02 Uhr den Zug Richtung Trondheim nahmen, um nach Dombås zu fahren.

In Dombås stiegen wir um in den Zug nach Åndalsnes und hier stieß auch Thomas zu uns. Die Fahrt das Romsdalen hinunter ist immer wieder ein Erlebnis. In Åndalsnes waren wir vom Bahnhof schnell in unserer gebuchten Pension.

Da Thomas sich nicht recht fühlte, fuhren nur Heike und ich um 9:00 mit dem Romsdaleggenbus zur Venjesdalsetra (480m, 9:30). Zuerst fühlte man sich auf dem gut ausgebauten Weg wie in einer Völkerwanderung, doch spätestens am steilen Anstieg zum Grat verlor es sich. Leider hingen die Wolken tief und erlaubten keine Tiefblicke ins Romsdalen. Nach Erreichen des Grats (1178m) folgten wir dem Grat erst etwa 80hm abwärts und dann hinauf zum Mjølvafjellet (1218m, 11:45- 11:00). Nach dieser kleinen Rast, ging es fast nur noch abwärts und es klarte mehr und mehr auf. An der Bergstation der neuen Seilbahn war ein solcher Rummel, dass wir gleich weiter zogen. Doch auch auf der Romsdaltreppe kamen uns unzählige Menschen entgegen.  Am Aussichtspunkt  Rampestreken (537m, 13:50 - 13:55) musste man sogar Schlangestehen. Wir stiegen geruhsam den steilen Weg wieder ins Tal, welches wir unweit der Pension erreichten.(14:50). Später spazierten wir noch an den Fjord für ein Picknick in der Sonne.

Am Donnerstag nahmen wir zu dritt den 8:20 Bus in Richtung Geiranger.  Über den Trollstigen (20Munuten Pause) brachte uns der Bus bei leichten Regen und wenig Sicht nach Øvstestølen (500m, 9:40 -9:45). Hier begann der lange Weg auf schmalen Pfad das Litlelangdalen hinauf. Teils schlammig, immer wieder von nassen Ästen überhangen war der Pfad eine feuchte Angelegenheit. Erst gegen 16 Uhr erreichten wir die Passhöhe auf 1228m. Für die etwa 7km Abstieg zur Hütte Vakkerdtølen (860m, 19:30) brauchten wir weitere 3,5h, da es zu Beginn schwierig war den Weg zu finden, er wird nicht mehr markiert, und man zum anderen viel Geröll zu überwinden hatte.

Der nächste Wandertag begann mit einer Ruderbootfahrt über den See. Da die Hüttenwacht uns half, mussten wir nicht drei mal rudern. Von der Anlegestelle am anderen Ufer führte der Pfad erst am See entlang ehe er dann fast der Falllinie folgend steil den Berg hinauf führte. Oben gelangte man in eine Steinwüste, die es zu queren galt, ehe der Abstieg zur Pyttbua (1160m) erreicht war.

Von der Pyttbua wählten wir am Sonntag den Weg über den Radiovannet zur Vettledalshytta. Bei recht freundlichem Wetter führte uns ein recht guter Pfad zu dem See hinauf. Oben änderten sich jedoch Wetter und Weg. Bei einigen Schauern mußte wieder viel Geröll überwunden werden ehe die nächste Hütte erreicht war.

Der Absrieg am Montag durch das Vettladalen wurde durch stärkeren Regen und angeschwollene Bäche anspruchsvoller und wir brauchten fast sechs Stunden zur Reindalsseter, statt vier. Im oberen Teil ging es viel über Felsen, teils seilversichert, und im unteren Teil war es sumpfig und rutschig.

Aber nach einer heißen Dusche und spätestens nachdem super Abendmenü ( Blumenkohlsuppe, Laks mit Kartoffel und Fenchelgemüse, Blaubeermousse mit Vanillesauce, Kaffee mit Keksen) ging es uns bestens.

Aufgrund einer Unwetterwarnung empfahl man uns dringend am Dienstag nicht weiter zu wandern und eine weitere Nacht in der Hütte zu verbringen.  Unsere bereits bezahlte Nacht für die nächste Hütte wurde angerechnet. 

So verbrachten wir den Tag mit kleinen Spaziergängen im Nahbereich der Hütte und lesend im Kaminzimmer. Außerdem genossen wir am Abend ein weiteres gutes Abendmenü.

Um nach dem erzwungenen Ruhetag nach Geiranger zu gelangen stiegen wir von der Hütte (700n, 9:10) zum Zachariastausee (450m, 11:20》ab und von dort auf der Kraftwerksstraße hinab nach Tafjord (2m, 13:30). Auf der Hütte hatte man uns eine Verbindung heraus gesucht, die 14:10 in Tafjord starten sollte. Doch dieser Bus, mussten wir erfahren,  fährt nur freitags. Aber ein freundlicher junger Mann bot an, uns nach Valldal zu fahren (14km). Die Strecke führt durch einen gut 5km langen Tunnel und ist nur für Autos erlaubt.

So konnten wir nach einer kurzen Rast (14:20 -14:40) mit einem Bus nach Linge Fergekai fahren und kurz darauf mit der Fähre nach Eidsdal (15:20 -17:10). Die Wartezeit auf den Bus nach Geiranger verbrachten wir im Café des Coop Laden.

Thomas blieb in Eidsdal, da er kein Quatier in Geiranger bekommen hatte, während Heike und ich einen Bus für uns hatten, wie ein Taxi, mit Fotostopp an der Adlerkurve und Absetzen direkt vor dem Hotel.

Den Ruhetag in Geiranger nutzten Heike und ich für die Besichtigung des Fjordcenters. In diesem Museum erfährt man viel über Entstehung, Geschichte und Natur der Fjordregion. Im Anschluss folgten wir weiter dem gut ausgebauten Wasserfallweg über viele Natursteintreppen bis zum Storeseterfossen (500m). Dort folgten wir dem Pfad hinter die stürzenden Wassermassen. Danach stiegen wir auf gleichem Weg wieder zum Fjord hinab.

Der heutige Tag war ein Reisetag. Um 9:20 nahmen wir, wieder zu dritt, die Fähre nach Hellesylt. Vorbei an den "Sieben Schestern" und dem "Freier" fuhren wir durch den Geirangerfjord. In Hellesylt (10:30 -13:50) shopten wir im Devold-Outlet und spazierten zu einem Rastplatz über dem Ort, wo wir die Sonne genossen. Die Busfahrt nach Stryn dauerte eine knappe Stunde. Wir bezogen unser Quatier und spazierten danach durch den Ort.

Am Samstag fuhren wir um 9:45 von Stryn mit dem Bus nach Loen (2m, 10:00). Von der Bushaltestelle im Ort folgten wir ca. 2km der Straße zum Lovattnet bis zum Beginn des Skålaaufstiegs. Dieser folgt noch 1,5km einem Fahrweg im Wald hinauf, ehe er als Pfad an einem Wasserfall in ein Hochtal hinauf führt. Auf 650m (12:00) querten wir den  Bach und der Pfad schlängelte sich den Talhang hinauf zum Skålavattnet (1250m, 13:00 -13:15). Nach dem See wird der Weg steinig und führt über Steintreppen und Felsen weiter bis zum Gipfel der Skåla (1848m, 15:00).  Oben angekommen, bezogen wir unser Quatier in der Hütte, da es zu der Zeit neblig und kalt war. Doch später am Nachmittag konnten wir noch zum Ostgipfel hinüber wandern und die Blicke auf die Gletscherwelt genießen. 

Und am späteren Abend unterbrachen wir unser Skatspiel für die Betrachtung des Sonnenuntergangs.

Am Sonntag stiegen wir auf dem Weg des Vortages wieder hinab nach Loen und fuhren 14:15 von dort per Bus wieder nach Stryn. Schon beim Abstieg freuten wir uns auf Sauna und Badebecken in der Pension Stryn Lodgen.

Am Montag verabschiedeten wir uns von Thomas, der die Heimreise antrat, und zogen ins Stryn Hotel um, wo die Zimmer geräumiger sind und das Frühstück im Preis enthalten ist. Wir konnten gleich ein Zimmer beziehen. 

Um 9:45 fuhren wir mit dem Bus über Loen und Olden ins Oldendal und dieses hinauf zum Berggasthof Briksdalen (10:45). In einer guten halben Stunde spazierten wir die gut 200hm das Tal hinauf, vorbei am großen Wasserfall zum Gletschersee. Wir bewunderten den Gletscherbruch über dem See. Um 13:30 fuhr der Bus wieder zurück nach Stryn (14:30). 

Am Nachmittag machten wir einen Einkaufsbummel in Stryn mit Einkehr zu Kaffee und Kuchen.

Hatte es in den letzten Tagen im Internet geheißen, dass die Buslinie Lom - Spiterstulen eingestellt sei, so war heute morgen die Verbindung wieder angegeben. So konnte ich nach einem guten Frühstück mit Heike im Hotel mit ihr im Bus nach Oslo bis Lom mitfahren. Während Heike die Fahrt Richtung Deutschland fortsetzte, blieb ich in Lom. Nachdem ich mir in der Touristinformation die Bestätigung geholt hatte, dass der Bus 201 nach Spiterstulen fahren würde, bummelte ich durch das Dorf und besuchte die Ausstellung im Fjellsenter. Punkt 15 Uhr fuhr der Bus ab. Die ersten 10 Minuten war noch ein Fahrgast mit im Bus, dann chauffierte der Fahrer nur noch mich die enge Bergstraße hinauf nach Spiterstulen (1100m, 15:55). In der Hütte konnte ich ein kleines feines Einzelzimmer beziehen. 

Der Mittwoch sollte trocken werden und auch etwas Sonne bringen. So startete ich gegen 8:30 in Spiterstulen in Richtung Glitterheimen. 10 Minuten ging es auf de Straße zurück und dann begann auf gutem Pfad der Anatieg. Nach etwa einer Stunde errei5ich die Abzweigung des Weges über den Glittertindgipfel. Da die Gipfel immer noch in den Wolken steckten, wählte ich den Weg um den Berg herum. Kurz nach einer Rast (11:30 -11:45) erreichte ich die Seen am Übergang ins Veodalen. Und hinter den Seen waren die großen Geröllfelder überwunden. Durch das breite Veodalen ging es in geringem Gefälle zur Hütte Gliiterheimen (1390m, 14:00). Ich bezog ein schönes Zweibettzimmer, genoß die Dusche und die übrigen Annehmlichkeiten der Hütte.

Der Donnerstag begann sonnig. Um 8:30 brach ich auf. Zuerst ging es zur Brücke über den Veo und dann den Hang hinauf zu einem Übergang zum Russvatnet (1685m, 10:00). Nach einem Abstieg in ein Hochtal führte der Pfad am Hang entlang und verlor nur langsam Höhe. Dennoch wartete ich mit der Rast bis ich das Seeufer (1080m, 12:20 -12:40) erreichte. Danach ging es noch gute 2 km  am See entlang bis die Brücke über den Ausfluss erreicht war. Der folgende Anstieg auf eine Hochfläche (1380m) war teils recht feucht, aber dennoch gut zu gehen. Auf der Hochfläche trafich auf ein Rentier, welches sich keine 20m vom Weg legte.  Wenige Minuten später erreichte ich den Bessvattnet (1370m, 14:40 -14:55). Von hier kannte ich von vor zwei Jahren den Weg hinunter nach Gjendesheim (1000m, 16:00).

Der Freitag war der letzte Wandertag. Da schon früh Hektik in der Hütte war und es ab vor 7 Frühstück gab, brach ich bereits 8:00 auf. Auf der Straße lief ich hinunter zur Rv 51, überquerte diese und gleich darauf die Sjoa zum Campingplatz Maurwangen ( 940m, 8:30). Hier begann der Wanderweg zur Sikkeldalsætra. Durch lichten Birkenwald ging es im leichten Auf und Ab zur Sikkeldalsskatdet (1120m, 9:40). An diesem Joch begann der Aufstieg zur Sikkildalshøa (1778m, 11:20 -11:30). Im Abstieg auf dem gleichen Weg machte ich eine größere Pause und sammelte Blaubeeren und erreichte so um 15:30 wieder die Hütte 

In der Nacht zum Samstag hatte wieder Regen eingesetzt und am Morgen hingen die Wolken auch tief. Ich genoss nochmals das gute Frühstück und machte mich gemütlich für die Abreise fertig. Um 9:35 fuhr der Bus nach Fagernes. In Fargernes hatte ich 45 Minuten (11:00 -11:45) zum Bus nach Oslo (15:00). Vom Busbahnhof war ich nur wenige Minuten zum Hotel unterwegs. Nach der Fika im Hotel machte ich einen Einkaufsbummel in der Innenstadt. 

Fahrt über die Valdresflya
Fahrt über die Valdresflya

Am Sonntag fuhr ich mit der Trikken (Straßenbahn) nach Kjelsås zum Technikmuseum. Man sah einiges zur Industriegeschichte Norwegens. Am interessantesten war für mich der Modellversuch von Birkeland zu Polarlichtern.

Als ich aus dem Museum heraus kam, hatte der Regen aufgehört. So spazierte ich am Akerselv hinab in die Stadt, es ist ein industriehistorischer Weg durch viele Parks durch die ehemalige Keimzelle der Osloer Industrie. Umgenutzte alte Fabriken und schicke Neubauten und ein wilder Fluß. 

Der Montag 21.8. war in Oslo ein sonniger Tag. Nach dem Frühstück räumte ich mein Zimmer, machte ein paar Besorgungen in der Stadt und trafmich dann mit Phillipe auf einen Kaffee auf der Carl Johan. Um 14:15 fuhr dann mein Bus nach Malmö. Gut sieben Stunden Busfahrt um dort den Nachtzug (22:25) nach Hamburg zu erreichen.

Der Nachtzug verließ Malmö mit 20 Minuten Verspätung. Im Liegewagenabteil konnte ich gut schlafen. Aber in Hamburg kamen wir mit einer guten halben Stunde Verspätung an und mein Anschluss war weg. Nun musste ich mir ein teures Ticket für den nächsten Zug nach München kaufen. Superspartarif war eine schlechte Idee für den Anschlusszug. Um 6:34 fuhr ich dann über Berlin weiter Richtung München. 

Hamburg um 6 Uhr morgens
Hamburg um 6 Uhr morgens